H. Bender, Die Ausgrabungen 1978–1980 in der Klosterkirche Heiligkreuz zu Passau-Niedernburg. Materialh. Bayer. Arch. 108 (Kallmünz 2018)
DIE KLEINFUNDE
Von Marcus Zagermann
Die Grabungen in der Heiligkreuzkirche in Passau-Niedernburg erbrachten einen reichen Niederschlag an Kleinfunden1. Die Stücke aus der
Kaiserzeit und Spät antike werden hier (bis auf einige Ausnahmen 2 in eigenen Kapiteln) vorgelegt.
Dabei gliedert sich die Materialvorlage nach dem
Verwendungszweck der Objekte und den verschiedenen Werkstoffen.
Der Großteil des Materials ist nicht restauriert.
Mitunter gelangt man daher bei der Materialaufnahme und -dokumentation an Grenzen, sodass
sich von mir nicht erkannte Objekte noch in den
Kisten der Archäologischen Staatssammlung befinden könnten. Die Materialaufnahme führte
ich gemeinsam mit Helmut Bender durch, wobei
wir versuchten, möglichst sämtliche signifikanten
Stücke zu erfassen. Die funktionale und chronologische Einordnung der Stücke und damit deren
Relevanz für Passau-Niedernburg steht im Fokus
der weiteren Ausführungen; auf erschöpfendes
Zitieren von Parallelen wurde daher in der Regel
verzichtet.
METALL: GOLD, SILBER, BRONZE, EISEN
Fibeln
Bei einer eingliedrigen kräftig profilierten Fibel
(Kat.Nr. 1) mit äußerer Sehne und Sehnenhaken
kann die Form und Gestaltung des Nadelhalters
nicht mehr beurteilt werden, was eine exakte Ansprache erschwert. Formal vergleichbar sind zwar
manche Vertreter der Variante Almgren 843, vor
allem aufgrund des schmalen Kopfs. Das Passauer
Exemplar ist aber eingliedrig und es fehlt ihm der
charakteristische Steg auf der Oberseite, weswegen eine Zuweisung zu dieser Gruppe ausscheidet. Für eine eher frühe Zeitstellung spricht die
Eingliedrigkeit des Stücks, das allerdings keinen
S-förmig geschwungenen, sondern bereits einen
verflachten Körper hat. Am nächsten steht das
Stück der Gruppe Almgren 684.
Auch zwei Kniefibeln mit halbrunder Kopfplatte
(Kat.Nr. 2–3) stammen aus Niedernburg. Beim
zweigliedrigen Exemplar Kat.Nr. 25 ist die Kopf-
1 Für die Möglichkeit, das Material hier vorzulegen, möchte ich mich bei Prof. Dr. Helmut Bender herzlich
bedanken. Auch für seine Unterstützung in der Archäologischen Staatssammlung München (ASM), im Museum Boiotro in Passau und bei Fragen zu Fundzusammenhängen ein herzlicher Dank. Prof. Dr. C. Sebastian
Sommer und Dr. Silvia Codreanu-Windauer ermöglichten die Zeichnungen, Dr. Bernd Steidl die Fotografien
einiger Objekte in der ASM. Diese Arbeiten wurden von Angelika Binder v. Krieglstein-Bender, Doris Lettmann M.A. und Stefanie Friedrich (ASM) durchgeführt. Ein Teil der Fundzeichnungen befand sich bei der
Dokumentation; die einzelnen Zeichner/-innen sind nicht mehr namhaft zu machen. Teilweise erfolgte eine
Reinzeichnung durch Susanne M. Christlein (vgl. Forschungsgeschichte). Aus ökonomischen Gründen wurde auf eine nachträgliche Vereinheitlichung verzichtet. Grafische Bearbeitung M. Zagermann und R. Röhrl,
BLfD Regensburg.
2 Spinnwirtel, Webgewichte, bearbeitete Beinfunde, Glasfunde.
3 Vgl. beispielsweise Ortisi 2002, Taf. 9,122–125; 10,127. – Zum Typ: Jobst 1975, 40 f.; Sedlmayer 1995, 29 f.
(Datierung); Ortisi 2002, 25 (mit Definition zweier Varianten). – Zur häufig problematischen Zuordnung zu
einer der Almgren-Gruppen vgl. Knauseder 2014.
4 Vgl. Ortisi 2002, Taf. 6,68.69.
5 Vgl. Böhme 1972, 18 Taf. 7,390.391; Jobst 1975, Taf. 23,169; Koščević 1980, Taf. 23,185.
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platte peltaförmig zugeschnitten. Die Fibel ist ungefähr in der Bügelmitte abgebrochen. Wegen der
unverzierten Kopfplatte ergibt sich eine Zuweisung zum Typ Jobst 13 C/Böhme 19 b; die untere
Sehne zeigt, dass es sich um eine eher im obergermanisch-raetischen Limesgebiet verbreitete Variante handelt6. Eine lange postulierte rein militärische Trägerschaft der Kniefibeln wird heute eher
kritisch gesehen7. Chronologisch ergibt sich eine
Datierungsspanne von hadrianisch-/antoninischer
Zeit bis in das erste Drittel des 3. Jahrhunderts8.
Scheibenfibeln, bei denen die Platte in Form eines Tierkörpers gestaltet ist, sind weit verbreitet,
oft werden sie aufgrund ihrer Formgebung auch
direkt als Tierfibeln bezeichnet. Das Passauer Exemplar (Kat.Nr. 4) zeichnet sich durch den nicht
völlig flachen, sondern in vielen Details plastisch
gearbeiteten Pferdekörper aus9. Probleme bereitet
die Chronologie der Tierfibeln, da es sich um eine
sehr langlebige Form handelt10. Allerdings deuten
die zitierten Vergleiche für die Passauer Fibel eher
auf eine Datierung in die mittlere Kaiserzeit hin.
Zwiebelknopf- und Scharnierarmfibeln sind Gegenstand einer mitunter kontrovers geführten
Diskussion. Diese dreht sich um die Deutung der
Stücke als Fibeln von Soldaten (Scharnierarmfibeln) bzw. spätrömischer Staatsbediensteter militärischer und ziviler Natur (Zwiebelknopffibeln).
Übergangsformen11 vereinen formale Elemente
beider Typen und verdeutlichen die enge Zusammengehörigkeit und die typologische Entwicklung
der Zwiebelknopffibel ausgehend von der Scharnierarmfibel. Vor allem bei den Scharnierarmfibeln fällt das gehäufte Auftreten in militärischen
Kontexten auf. Das Vorkommen in „zivilen“ Befunden wird oft als Argument gegen eine militärische Deutung ins Feld geführt12. Losgelöst von
der Problematik des Befundzusammenhangs werden derzeit vor allem ikonografische Belege als
entscheidende Hinweise für die genaue Deutung
gesehen. Abbildungen von Zwiebelknopffibeln
liefern die wichtigsten Beispiele. Knapp zusammengefasst sind die entscheidenden Beobachtungen folgende: Frauen werden nicht mit Zwiebelknopffibeln abgebildet13. Kindergräber mit Beigabe von Zwiebelknopffibeln sind wohl aufgrund
vergleichbarer Darstellungen häufig auf jugendliche Beamte zu beziehen14. Regelhaft begegnen
die Fibeln auf Monumenten, welche die Selbstdarstellung von Personen zum Ziel hatten15. Die
Auftraggeber entschieden also bewusst, wie ihre
Bekleidung und damit auch die Fibel aussehen
sollte. Auch offizielle Darstellungen, zu denen die
Diptychen und wenige Reliefs, wie beispielsweise
die des Theodosiusobelisken, zu zählen sind, verdeutlichen, dass dem Mantel in Kombination mit
einer Zwiebelknopffibel eine distinktive Bedeutung zukam. Martina Paul16 und Christoph Eger17
sind die Vorlagen großer Materialkomplexe zu
verdanken, beide setzten sich mit dieser Thematik
intensiv auseinander. Während Eger die Fibeln als
„charakteristische[n] Mantelverschluss der spätrömischen Militär- und Beamtentracht“18 ansprach,
sind sie für Paul von „Soldaten, aber auch von
Beamten der kaiserlichen Hof- und Zivilverwaltung, die die militia ableisteten, getragen“19 worden. Deutlich kritischer sah dies Stefan F. Pfahl20,
er warnte bei dieser Deutung vor der möglichen
6 Böhme 1972, 18–20.
7 Böhme 1972, 20 („Militärfibeln“); Buora 2003, 545. – Zusammenfassend zur Problematik: Ortisi 2008, 42–
44.
8 Böhme 1972, 20; Jobst 1975, 65 f.; Sedlmayer 1995, 44 f.; Ortisi 2002, 35; Ortisi 2008, 42 f.
9 Vgl. Frisch/Toll 1949, Taf. 17,166 (Dura-Europos, Variante mit gesenktem Kopf; dazu ein weiteres solches
Stück: https://finds.org.uk/database/artefacts/record/id/63476, zuletzt abgerufen am 14. Dezember 2015); Noll
1963, Taf. 9 Gr. 102 und 7 (Salurn); Wamser 1984, 105 Abb. 96 Mitte links (Weißenburg); Ganslmeier 1995,
138 Abb. 12 links oben (Künzing).
10 Ortisi 2002, 44.
11 Vgl. Paul 2013, 402 ff. (Typ Richborough).
12 Vgl. Petculescu 1991, 210 mit Anm. 11; ähnlich auch Kuhnen 1988, 105 ff. – Grundsätzlich gegen geschlechtsspezifische Zuweisungen von Fibeltypen: Rieckhoff 1975, 62.
13 Vgl. Theune-Großkopf 1995, 83.
14 Zagermann 2017.
15 Theune-Großkopf 1995, 84.
16 Paul 2011, 34–39; 60–65.
17 Eger 2012, 150–171.
18 Eger 2012, 155.
19 Paul 2011, 39.
20 Pfahl 2012a.
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Tradierung älterer Forschungspositionen, die einer
kritischen Überprüfung nicht standhalten. Vince
Van Thienen und Sylvia Lycke dienten formale
Aspekte und Details der Abmessungen der Fibeln
unter Hinzuziehung portabler Röntgenfluoreszenzanalysen für eine neue Einordnung. Sie sahen
durch starke Normierung und die Verwendung
bestimmter Metalle wie Zink im 4. Jahrhundert
sogar eine staatliche Kontrolle in der Herstellung
von Zwiebelknopffibeln 21. Für das Passauer Material gehe ich davon aus, dass die Scharnierarmfibeln in der Regel von Soldaten, die Zwiebelknopffibeln von Soldaten und Staatsbediensteten, also
allen Angehörigen der Militia, getragen wurden.
Drei Scharnierarmfibeln liegen vor (Kat.Nr. 5–7).
Zum Typ Böhme 29 gehört Kat.Nr. 522. Typisch ist
für diese Stücke der nicht rundlich ausgeführte,
sondern zweimal rechtwinklig abgeknickte Bügel.
Erhalten haben sich nur der halbplastische Bügelknopf und der erste Bügelknick der Fibel. Kat.Nr.
6 kann durch die typische Bügelverzierung dem
Typ Böhme 28 f zugewiesen werden 23. Eine sehr
einfache Variante ohne erkennbaren Dekor stellt
hingegen Kat.Nr. 7 dar. Sie stammt aus einem
Fundkontext, der in das späte 3./frühe 4. Jahrhundert datiert.
Zwei Zwiebelknopffibeln gehören zum Typ Keller/Pröttel 1 A (Kat.Nr. 8–9). Bei Kat.Nr. 9 begegnen die charakteristischen Doppelringe vor
den Querarmknöpfen, für die E. Swift eine Häufung in Raetien und Pannonien sowie Noricum
feststellte24. Für die Zuweisung zum Typ 1 A sind
der geometrische Dekor auf dem langrechteckigen Fuß und der sechseckige Querarmquerschnitt
ohne Aufsätze entscheidend 25. Diese Fibeln stammen aus tetrarchischer Zeit, man rechnet mit einer
Hauptbenutzungszeit zwischen 280 und 32026. Die
Fibel Kat.Nr. 8 stammt dabei aus einem Befund,
der Keramik bis in die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts enthielt, und ist wohl als Altstück in diesem
Zusammenhang anzusprechen 27. Etwas grob wirkt
die Fibel Kat.Nr. 10. Der Querarm ist gebildet wie
21
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30
beim Typ 3/4, auch der erhaltene linke Querarmknopf mit seiner doppelkonischen facettierten
Ausführung ließe sich hier einordnen. Die Form
des Nadelhalters ähnelt mehr frühen Varianten
wie Keller/Pröttel 1, die noch näher an der vorausgehenden Scharnierarmfibel stehen. Probleme bereitet der Dekor, der aufgrund der starken
Korrosion schlecht zu erkennen ist. Man wird ihn
eher einer Fibel Keller/Pröttel 3/4 D zuweisen wollen als der seltenen Form 3/4 A, wenngleich diese
Zuweisung mit leichtem Vorbehalt erfolgt. Sicher
diesem Typ zuweisbar sind die Kat.Nr. 11 und 12,
die sich durch trapezförmige Kerben auf dem Fuß
auszeichnen. Mehrere Fragmente von Zwiebelknopffibeln sind nur allgemein dem Typ 3/4 zuzuweisen. Kat.Nr. 13 könnte aufgrund der Knopfform evtl. auch zum Typ Keller/Pröttel 2 gehören.
Kat.Nr. 14 ist sehr stark korrodiert, allerdings
kann man eine rechteckige Erweiterung des Fußendes ausmachen. Dieses könnte als Indiz für eine
Zugehörigkeit zum Typ 3/4 B gewertet werden, wo
die Kreisaugendekore regelhaft auf einer solchen
Erweiterung am Fußende angebracht wurden. Die
Kat.Nr. 15–18 lassen sich einwandfrei dem Typ
3/4 zuweisen, ohne dass eine feinere Untergliederung möglich wäre. Sämtliche Varianten des Typs
3/4 kennzeichnen die weite Verbreitung und eine
lange Nutzungszeit. Ab dem zweiten Drittel des 4.
Jahrhunderts begegnet dieser Typ bis mindestens
in die Zeit um 400. Die Hauptverwendungszeit beginnt ab der Mitte des 4. Jahrhunderts28.
Eine eiserne Armbrustfibel (Kat.Nr. 20) mit festem Nadelhalter weist die Merkmale III Aa nach
M. Schulze auf 29. Den aufwändig gestalteten Bügel kennzeichnen gekerbte Ringgruppen an vier
Stellen. Der Fuß war sehr wahrscheinlich einst
mit geometrischem Dekor versehen, allerdings
kann dies nicht mehr nachvollzogen werden,
ebenso unsicher bleibt die genaue Ausbildung
des Nadelhalters. Die Passauer Fibel findet einen
sehr guten Vergleich in Grab 358 der Nekropole
von Kostelec na Hané30. Chronologisch wird sie
Van Thienen/Lycke 2017, 58–60.
Böhme 1972, 29 f.
Ebd. 27.
Vgl. Swift 2000, 31; kritisch: Paul 2011, 42.
Pröttel 1988, 349.
Zur Datierung: Keller 1971, 33; Pröttel 1988, 350–353; Zanier 1991, 138 mit Anm. 34; Gschwind 2004, 193.
Vgl. die Beiträge von S. Spors-Gröger, Kat.Nr. 55 und M. Mackensen, Kat.Nr. 11.
Zur Datierung: Pröttel 1988, 363 f.; Paul 2011, 45 ff. 119 ff.
Schulze 1977, 11 f. Taf. 1.
Zeman 1961, 142 Abb. 67 E,a.
– 273 –
diesem Stück anzuschließen und in das späte 4.
Jahrhundert zu datieren sein31. Solche eisernen
Fibeln, die mehrheitlich aus Gebieten außerhalb
des römischen Reichs bekannt sind, begegnen in
der Spätantike regelhaft in spätrömischen Anlagen, wenngleich sie zahlenmäßig stark hinter die
Zwiebelknopffibeln zurücktreten32. Sie werden in
einem vergleichbaren Kontext gesehen, wie die
unten vorgelegten eisernen Gürtelschnallen. Allerdings werden die Fibeln im Gegensatz zu den
Gürtelteilen als Bestandteile der Frauenkleidung
gesehen, ausgehend von Grabensembles33. Bernd
Steidl verband vergleichbaren Fundstoff gesamthaft mit Gruppen translimitaner Personen, deren
männliche Mitglieder Dienst in der römischen Armee taten34.
Haarnadeln
Elf bronzene Haarnadeln werden hier vorgelegt
(Kat.Nr. 21–31). Daneben existierten weitere aus
Bein, die im betreffenden Beitrag von Sabine Deschler-Erb vorgestellt werden. Der übliche Oberbegriff Haarnadeln wird von mir im Sinne eines
gesamthaften Gebrauchs dieser Stücke in Zusammenhang mit der Haartracht verwendet. Dabei ist
ein Spektrum gemeint, das vom Hoch- und Feststecken von Frisuren bis hin zum Befestigen von
Haarnetzen oder gar Perücken reicht35.
Kat.Nr. 21 ist im Passauer Gesamtensemble auffällig. Das liegt an der Größe des Objektes, der
massiv wirkenden Ausführung und der Durchlochung des Nadelkopfes durch einen länglichen
Schlitz. Aufgrund der dekorativen Ausführung
des Nadelkopfes, der Länge und auch der Breite
vor allem des Kopfendes kann eine Interpretation
als Nähnadel ausgeschlossen werden. Somit lässt
sich das Exemplar in die Nadeln mit länglichem
Öhr einordnen, denen eine Funktion wie den üb31
32
33
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35
36
37
38
39
40
41
42
lichen Haarnadeln zukommt36. Durch das Öhr
konnten dabei Bänder o. ä. gezogen werden.
Haarnadeln mit pinienzapfenförmigem Kopf
stellen eine weit verbreitete und variantenreiche
Gruppe dar, in die sehr wahrscheinlich Kat.Nr.
22 einzuordnen ist. Auffällig ist dabei die Gestaltung des Kopfes, der eher stilisierend wirkt und
etwas zu spitzdreieckig zuläuft. Allerdings ist eine
recht große Bandbreite an Zapfendarstellungen zu
konstatieren, wo eben solche, wie die in Passau,
durchaus Parallelen finden37. Ursprünglich datierte
man die weit verbreiteten Nadeln vornehmlich in
das 3. Jahrhundert, allerdings sprach sich Emilie
Riha für eine Erweiterung in das 4. Jahrhundert
aufgrund stratifizierter Stücke aus dem castrum
Rauracense aus38.
Kat.Nr. 23 ist in die große Gruppe der Haarnadeln mit schmalem profiliertem Kopf einzuordnen. Es handelt sich offensichtlich eher um eine
mittelkaiserzeitliche Form, die meist in den Nordwestprovinzen verbreitet ist39. Wollte man weiter
untergliedern, so entspräche das Passauer Exemplar recht gut dem Typ 12.26.5 nach Riha, also
den pfriemförmigen Haarnadeln mit profiliertem
Kopf40.
Sehr wahrscheinlich eine Haarnadel mit doppelkonischem Kopf repräsentiert Kat.Nr. 24, mit ins
Zwiebelförmige tendierendem, leicht facettiertem
Kopf. Diese Nadeln sind bis zur Mitte des 4. Jahrhunderts in Raetien, Noricum und Pannonien beliebt, ab der zweiten Jahrhunderthälfte aber sehr
viel seltener verwendet41. Ausgeschlossen werden
kann eine Zuweisung zu den von Michael Mackensen diskutierten silbernen Zierstiften mit kugeligem Abschluss, die als Hinweise auf Kammhelme
vom Typ Deurne-Berkasovo zu werten sind42. Kriterien für eine Identifizierung sind Größe, Material und der viereckige Querschnitt des Stiftes. Die
Länge des abgebrochenen Nadelteils ist in Passau
nicht zu bewerten, der Querschnitt ist jedoch si-
Schulze 1977, 47.
Vgl. Garbsch 1971, Abb. 6,2 (Isny); Gschwind 2004, 199 f. Taf. 100 (Eining).
Gschwind 2004, 198.
Steidl 1999, 136.
Allgemein: Riha 1990, 95; Stephens 2008.
Ruprechtsberger 1979, 48 (Nr. 484 entspricht dem Passauer Stück am besten); Allason-Jones/Miket 1994, 177
Nr. 501.
Vgl. Riha 1990, 101 Taf. 42,1408 (Material: Bein); Pfyn 2008, 89 Abb. 104 zweite v. l. (Material: Silber).
Ebd. 102.
Vgl. Riha 1990, 111 f.
Ebd. mit Taf. 63,2614.2616.
Riha 1990, 105–107.
Mackensen 2009; Mackensen 2017, 176–180.
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cher rundlich und nicht eindeutig viereckig wie
bei besagten Zierstiften. Auffällig hochwertig ist
indes das verwendete Material. Es handelt sich um
eine Silberlegierung, die viel Kupfer und wenig
Blei enthält43.
Haarnadeln mit Polyederkopf (Kat.Nr. 25–26) gehören zu den beliebtesten Haarnadeln der Spätantike und sind entsprechend weit verbreitet und
standardisiert44. Mit der Chronologie der Stücke
hat sich Philipp M. Pröttel eingehend befasst45. Er
datierte bronzene Exemplare in die letzten beiden
Drittel des 4. und das frühe 5. Jahrhundert46.
Haarnadeln in Form einer Axt (Kat.Nr. 27) sind
aus verschiedenen Gräbern und Siedlungen bekannt und bis in das 5. Jahrhundert hinein in
Gebrauch47. Ein Schwerpunkt scheint sich am
obergermanischen und raetischen Limes abzuzeichnen48. Aber auch aus Britannien kennt man
Beispiele49, drei Neufunde stammen aus dem Elsass50. Riha betonte den apotropäischen Charakter
des Axtsymbols, Bärbel Hanemann zog ebenfalls
eine Funktion als Glücksbringer in Betracht51, ließ
aber eine funktionale Zuweisung offen. Ein offenbar sehr großes Exemplar aus dem Gräberfeld
von Keszthely-Fenékpuszta wurde im Halsbereich
einer dort Bestatteten gefunden und daher als
Kleidungsverschluss gedeutet52. Aus Passau-Niedernburg sind zwei weitere Nadeln dieser Form
aus Bein bekannt (Beitrag Deschler-Erb Kat.Nr.
70–71).
Die Kat.Nr. 28, 29 und 30 gehören zu Nadeln mit
eingerolltem Ende. Sehr charakteristisch ist Kat.
Nr. 28, während Nr. 29 und 30 (Eisen) unter Vorbehalt eingeordnet werden. Eine Bezeichnung als
Hirtenstabnadel, wie Irmingard Moosdorf-Ot-
tinger und Markus Gschwind sie verwendeten53,
würde sich anbieten, allerdings ist die Bezeichnung bereits für einen bronzezeitlichen Nadeltyp
etabliert. Offensichtlich handelt es sich hierbei um
eine raetische Nadelvariante, Belege finden sich
auf dem Goldberg, in Königsbrunn (?) bei Augsburg, Isny und Bedaium-Seebruck54. Aus Weßling
Frauenwiese hat Bender zudem vier eiserne Exemplare veröffentlicht, ein bronzenes vom Bürgle bei Gundremmingen55. Aus dem benachbarten
Boiotro stammt ein weiteres eisernes Exemplar56.
Einige Neufunde sind unlängst aus Nordtirol bekannt gemacht worden57. In ihrer Funktion sind
die Stücke fraglich, da einschlägige Befunde fehlen, allerdings scheint sich eine Datierung in die
Spätantike aufgrund der einzelnen Fundplätze
abzuzeichnen58. Nicht mehr eingeordnet werden
kann der abgebrochene Nadelschaft Kat.Nr. 31.
Armreife und Fingerringe
Armreife, deren Enden in Form von gegenständigen Tierköpfen gestaltet sind, erfreuten sich in
der Spätantike großer Beliebtheit. Dabei begegnen
sehr realistische Darstellungen bis hin zu solchen,
bei denen die Tiere nur noch durch eine Verbreiterung mit Ritzungen und Kerben stilisiert sind.
Besonders auffällig ist Kat.Nr. 32. Der rundstabige Ring läuft in einen sehr naturalistischen Tierkopf aus, der vor allem in der Seitenansicht fein
herausgearbeitet wirkt. Es ist der einzige Armreif
im vorliegenden Material, der der Gruppe der
Löwenkopfarmreife zugewiesen werden kann.
Erwin Keller und Philipp M. Pröttel charakteri-
43 Für die Möglichkeit der RFA-Analyse und Erläuterungen dazu sei der Archäologischen Staatssammlung
München herzlich gedankt, namentlich Rupert Gebhard, Constanze Schaaff und Bernd Steidl.
44 Vgl. Riha 1990, 109.
45 Vgl. Pröttel 2002, 123–126.
46 Ebd. 125 f. mit Abb. 7.
47 Vgl. die Zusammenstellung bei Friedhoff 1991, 181; zur Datierung Ruprechtsberger 1979, 30.
48 Vgl. Riha 1990, 100; Meyer 2010, 195.
49 Vgl. Green 1981, 257 Abb. 2.
50 Higelin 2015, 315 mit Anm. 52 u. 53 (Material: Bein); 319 Abb. 378,38.
51 Hanemann 2014, 344.
52 Müller 2010, 90 mit Anm. 362; 212 Taf. 311,15,12.
53 Moosdorf-Ottinger 1981, 81; Gschwind 2004, 204.
54 Vgl. die Zusammenstellungen der beiden Autoren ebd.
55 Vgl. Bender 2002, 150 Nr. 58–61 (Ansprache als Haarnadel mit Fragezeichen) Taf. 12,58–61; Bender 1996,
Abb. 23,90.
56 Altjohann 2012, Taf. 1,11. – Weitere Stücke aufgelistet bei Grabherr/Kainrath 2011, 106.
57 Mair 2009, 314 Abb. 19 (Ampass); Höck 2009, 156; 181 f. Abb. 11 E 3.4 (Innsbruck-Wilten); Appler 2010, 264
Abb. 211,17.18; 278 (Fügenberg-Baumannwiesköpfl).
58 Eine Zusammenstellung bietet Gschwind 2004, 204.
– 275 –
sierten die Stücke noch als raetische Typen bzw.
hauptsächlich in Raetien, Noricum und der Sequania verbreitet, während sich Michaela Konrad
aufgrund von italischen Nachweisen gegen eine
Beschränkung aussprach und vielmehr eine deutlich weitere Verbreitung favorisierte59. Einfache,
stark stilisierte Tierkopfarmringe sind von dieser
Diskussion, die sich hauptsächlich auf die beiden
Varianten der Löwenkopfarmringe bezieht, ausgenommen. Zu solchen Varianten zählen die Kat.Nr.
33–36. Während das stark deformierte Exemplar
Kat.Nr. 34 durch die Ausplattung und den Dekor
des Reifendes noch einen Tierkopf erahnen lässt,
zeigt der vollständig erhaltene Armreif Kat.Nr. 33
lediglich Querkerben, die man auch als geometrischen Dekor ansprechen könnte. Nr. 35 und 36
sind ohne erkennbaren Dekor, besitzen aber rechteckig erweiterte Enden. Chronologisch werden
diese Armringe meist an das Ende des 4. Jahrhunderts gesetzt60. Kat.Nr. 37 gehört zur Gruppe der
tordierten Armringe aus zwei Drähten. Sie sind
im 4. Jahrhundert üblich und haben einen Verbreitungsschwerpunkt in den Donauprovinzen61. Das
Passauer Fragment lässt sich nicht mehr zweifelsfrei den Varianten nach Bettina Janietz und Bettina Hedinger zuweisen62. Einen Drahtarmring mit
Schiebeverschluss stellt Kat.Nr. 38 dar. Die einfache Form ist im 4. Jahrhundert weit verbreitet63.
E. Riha verwies auf Vorläufer, die sich bis um die
Mitte des 2. Jahrhunderts nachweisen lassen64.
Kat.Nr. 39 ist der wohl bekannteste Fingerring des
römischen Passau. Rainer Christlein stellte den
Neufund 1980 erstmals vor65. In der kreisrunden
Ringplatte befindet sich eine Glaseinlage mit seitenverkehrtem Christogramm. Der sehr persönli59
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63
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66
67
68
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74
che Charakter eines Fingerrings weist in diesem
Fall den Träger sicher als Christen aus, weswegen
H. Bender diesen Fund als einen Nachweis für das
Christentum in Passau anführte66. Der spiegelverkehrte Dekor zeigt, dass mit dem Ring gesiegelt
wurde67. Ein weiterer Fingerring mit rundlichovaler, separat gearbeiteter Platte (Kat.Nr. 40)
trägt Reste von Vergoldung und eine geritzte Inschrift auf der Ringplatte. Letztere ist zweizeilig,
ihre Deutung fällt schwer. Typisch sind kurze, oft
stark abgekürzte Wunschsprüche68. Offenbar verbirgt sich ein solcher aber eher nicht hinter dem
Passauer Stück. Man wird die Ringinschrift nämlich in einen sakralen Zusammenhang setzen dürfen69, dafür spricht das in der unteren Zeile klar
erkennbare VOT für votum (libens) oder ex voto70. Nicht zweifelsfrei aufzulösen ist die Inschrift
der oberen Zeile, die entweder zum Namen einer
Gottheit oder eines Dedikantennamens ergänzt
werden kann. Auf einem silbernen Fingerring aus
dem Hortfund von Čaušewo findet sich beides:
VOT(um) // QVAD // RV(viis) auf der Ringplatte,
sowie links auf dem Reif AVR(elius) und rechts
DEC(imus)71. Solche Ringe können durchaus als
Opfergaben in sakralen Kontexten begegnen, wurden aber wohl auch von ihren einstigen Besitzern
am Finger getragen72. Kat.Nr. 41 stellt einen sehr
einfachen Ringtyp dar. Das Objekt ist an einer
Stelle offen und leicht deformiert. Auf der kleinen
Ringplatte ist kein Dekor erkennbar. Am ehesten
ist es den Ringen mit polygonalem Reif und Platte
zuzuweisen73. Einen typischen spätantiken Ring
stellt Kat.Nr. 42, ein Fingerring mit gekerbtem
Reif, dar74. Ein umlaufendes Zickzack-Muster ist
die kennzeichnende Verzierung. Der gebroche-
Vgl. Keller 1971, 101; Pröttel 2002, 126–129; Konrad 1997, 59.
Zur Datierung: Konrad 1997, 59.
Riha 1990, 60; Noll 1963, 74 mit Anm. 4 (Fundzusammenstellung); Konrad 1997, 68 f.
B. Janietz/B. Hedinger in: Pfyn 2008, 97 f.
Vgl. Riha 1990, 62; Konrad 1997, 68.
Riha 1990. 62.
Christlein 1980, 126 Abb. 99; vgl. auch Fischer 1987a, 116 Abb. 54,5; Pfahl 2006, 169 Abb. 5,18; Fischer
2012b, 242 Nr. 1060 (mit weiterer Literatur). – Im Museum in Passau befindet sich eine Kopie, das Original
wurde nicht von mir begutachtet.
Bender 1994, 74.
Vgl. Henkel 1913, 94 Nr. 1004. – Zu christlichen Vorstellungen beim Gebrauch von (Siegel-)Ringen siehe Finney 1987.
Henkel 1913, 312–325; Riha 1990, 35.
Zusammenfassend für das Limesgebiet: Pfahl 2006.
Vgl. Henkel 1913, 313 Anm. 4.
Welkow 1938, 106.
Bagnall Smith 1999, 51.
Riha 1990, 38 mit Taf. 9,155–157.
Vgl. Riha 1990, 43 zu Verbreitung und Datierung.
– 276 –
ne Ring wurde nachträglich umgebogen, so dass
die beiden Enden sich nun überlappen. Kat.Nr.
43 besteht aus einem blechartigen Reif mit einer
Oberflächengestaltung in Form von flauen Querritzungen. Es handelt sich um eine sehr einfache
Variante der Fingerringe mit geripptem Reif 75. Sie
datieren in der Mehrzahl offenbar aus der ersten
Hälfte des 4. Jahrhunderts76. Für die Spätantike
sehr typisch sind Ringe mit ovaler Platte und eingravierten stilisierten Darstellungen. Sehr wahrscheinlich zeigte das schlecht erhaltene Passauer
Exemplar Kat.Nr. 44 einst einen Adler77, ein beliebtes Motiv dieser Ringe, die ab dem Ende des 3.
Jahrhunderts getragen wurden78.
Zwei Fingerringe sind aus Eisen (Kat.Nr. 45 und
46). Als Material für Männerringe erlebt Eisen
in der Spätantike eine Renaissance79. Die achterförmige, also doppelte Platte von Kat.Nr. 46 war
mit einer nicht erhaltenen Einlage versehen. Solche doppelten Platten wurden im Sinne von Verlobungs-/Eheringen gedeutet, anhand von Exemplaren mit christlichen Darstellungen sprach sich
R. Fellmann Brogli aber gegen diese Deutung
aus80. Der von ihr vorgelegte Ring aus Windisch
unterscheidet sich vom Passauer Ring durch das
verwendete Metall und den Umstand, dass direkt
auf die Platte graviert wurde, der Ring also ursprünglich keine Einlage hatte. Formal stehen sich
die beiden Stücke aber aufgrund der doppelten
Platte nahe. Bei Kat.Nr. 45 besteht diese aus Blei
mit einer kreuzförmigen Ritzung. Ob dieser ein
christlicher Sinngehalt zukam, muss dahingestellt
bleiben, jedenfalls wäre er nicht so eindeutig wie
beim zuvor besprochenen Ring mit Christogramm
(Kat.Nr. 39)81.
75
76
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79
80
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89
90
91
Kleine Ringe, Perlen, Verschlusshaken von
Kleidung und Schmuck
Zwei kleine Bronzeringe (Kat.Nr. 47) mit offenen
Enden sind sehr wahrscheinlich als Schmuckbestandteile zu interpretieren. Ausgehend von einem
Grabfund aus Mels deutete Max Martin vergleichbare Ringlein als Besatz von Hauben der Haartracht82. Damit könnten die Passauer Ringlein aber
auch bis ins Frühmittelalter datieren. S-förmige
Schließhaken wie Kat.Nr. 48 und 49 gehörten zu
Halsketten. Typisch sind sie in der Spätantike und
dem frühen Mittelalter und begegnen dort sowohl
in einfachen Varianten83 wie 48 als auch in Stücken mit eingerollten Enden wie 4984. Die Passauer Stücke repräsentieren die ältere Variante nach
Robert Koch und sind eher in das 4. Jahrhundert
zu setzen85. Dieser Passauer Fund scheint gut vergleichbar mit einem Exemplar des 4. Jahrhunderts
aus Dienstedt in Thüringen86. In das 5. Jahrhundert ist bereits ein Vergleichsstück aus Distelheim
im Main-Tauber-Kreis zu setzen87. Noch schwer
zu fassen ist die Anfangsdatierung, möglich ist ein
Beginn bereits in der mittleren Kaiserzeit88. Solche
Stücke, vornehmlich des 3. Jahrhunderts, stellte
Stefanie Martin-Kilcher ausgehend vom Hortfund
von Lunnern zusammen89. Die Haken waren sowohl auf römischem Gebiet als auch darüber hinaus in Mode, für Exemplare des 5. Jahrhunderts
scheint sich ein Schwerpunkt an Ober-, Hoch- und
Mittelrhein im Bereich der Grenzzone zwischen
Imperium und Barbaricum abzuzeichnen90.
Zu meist zylindrischen oder spindelförmigen Perlen geformte Goldbleche waren an Ketten und
Colliers sehr beliebt91. Das Passauer Exemplar
Riha 1990, 44.
Keller 1971, 109; Riha 1990, 44.
Vgl. Blöck 2006, 364 Abb. 6a.
Zu den Dekorvarianten und der Datierung: Riha 1990, 36.
Riha 1990, 29.
Trumm/Fellmann Brogli 2014, 24.
Vgl. eine andreaskreuzförmige Ritzung, die als mögliche christliche Symbolik diskutiert wird bei Guiraud
1989, 189 Abb. 28 unten.
Martin 1988, 172–175 v. a. 173 Abb. 16.
Böhme 1974, Taf. 8,11. Zur Datierung ebd. 43 mit Anm. 104.
von Müller 1957, Taf. 15 d.
Koch 1998, 212.
Koch 1998, 212 Abb. 1,9.
Schach-Dörges 2015, 464–468 Abb. 5,2.3; 6 (den Hinweis auf den Fund verdanke ich H. Bender).
Vgl. die Stücke bei Kortüm/Lauber 2004, Taf. 75 Nr. 1220,6; 143 Nr. 1806,1. – Grundlegend zu den Typen im
4./5. Jahrhundert: Koch 1998 (Hinweis H. Bender); allgemein zur Datierung und problematischen Trennung
von Stücken der mittleren Kaiserzeit: Schach-Dörges 2010, 638 f.
Martin-Kilcher/Amrein/Horisberger 2008, 86 f. (St. Martin-Kilcher).
von Müller 1957, 30 f. (v. a. Gruppe A); Schach-Dörges 2015, 464–468.
Deppert-Lippitz 1997.
– 277 –
Kat.Nr. 50 ist typisch in Technik und Dekor, allerdings von der Länge her sehr klein92. Eventuell
den Ringlein wie Kat.Nr. 47 anzuschließen ist ein
kleines Goldband (Kat.Nr. 51), das aufgrund seiner Deformierung aber auch als Perle einer Kette
oder anderer Schmuckbestandteil angesprochen
werden könnte93.
Zu einer Melonenperle aus Bronze vgl. Beitrag
Fünfschilling Kat.Nr. 336 mit Abb. 26,336.
Medizinische und kosmetische Instrumente,
Toilettegerät, Nadeln außer Haarnadeln
Bei dieser Gruppe muss klar getrennt werden zwischen chirurgisch-/medizinischen Instrumenten,
die Hinweise auf ärztliche Versorgung geben,
und Objekten aus dem kosmetischen Bereich. Die
meisten hier vorgestellten Funde gehören dem
kosmetischen Bereich an. Kat.Nr. 52 ist jedoch
ein Wundhaken mit balusterförmigem Griffende94
und damit ein wichtiges Zeugnis für ärztliches
Wirken. Verwendet wurden solche Werkzeuge
zum Festhaken bei Operationen oder Wundversorgungen (Halten von Wundrändern, Blutgefäßen)95.
Eine Spatelsonde stellt Kat.Nr. 53 dar. Kennzeichnend ist ein als Spatel unterschiedlicher Form ausgebildetes Ende. Die Einsatzmöglichkeiten waren
vielfältig, so wurden damit Schminke und Arznei
angerührt, aber auch Maler nutzten diese Instrumente, um Farbe zu mischen96. Die Passauer Spatelsonde ist eine einfache Sonde mit zungenförmigem Blatt mit dachförmigem Querschnitt97.
Ein wichtiges, weit verbreitetes Instrument der
Körperhygiene sind die Ohrlöffelchen. Obwohl
auch andere Verwendungsmöglichkeiten bestanden, waren sie meist in der namengebenden Funk-
tion der Ohrreinigung verwendet98. Die meisten
Passauer Ohrlöffelchen (Kat.Nr. 54–58) gehören
zur einfachen, unverzierten Ausprägung dieser Toiletteartikel, die als Gebrauchsartikel auch
kaum zu datieren sind. Lediglich Kat.Nr. 54 ist
aufwändiger gestaltet. Solche Verzierungen im
Bereich der Handhabe dürften wohl nicht nur dekorative Zwecke gehabt haben, sondern verhinderten auch ein Abrutschen der Finger beim Gebrauch. Kat.Nr. 59 ist ein Teil eines Necessaires
aus Ohrlöffelchen und Pinzette in Kombination
mit anderen Geräten, das in einen Ring eingehängt aufbewahrt und mit sich geführt werden
konnte99. Die charakteristische Formgebung weist
den Passauer Fund als Nagelreiniger aus. Typisch
ist dabei das geschlitzte Ende.
Kat.Nr. 60 ist das Fragment einer Spiegelscheibe.
Die herstellungsbedingt scharfen Bruchkanten
und die leicht gerundeten originalen Kanten gestatten diese Zuweisung100. Chronologisch ist zu
sagen, dass die Stücke wohl im 2. Jahrhundert außer Gebrauch kommen101.
Das geschlitzte Ende weist Kat.Nr. 61 als einfache
Nähnadel aus. Auch die filigrane Ausführung mit
dem rundstabigen Schaft spricht für diese Deutung. Die Gebrauchsform lässt sich kaum näher
datieren102. Eine Verwendung als Haarnadel oder
Kleidungsbestandteil ist ebenfalls nicht von vorneherein auszuschließen. Eine typologische Gliederung verdankt sich Josef Riederer, dem als Ausgangspunkt über 900 Nähnadeln aus einem Fundkomplex aus dem Tiber in Rom dienten103. Durch
das längliche Öhr kann die Passauer Nadel dem
Typ C zugewiesen werden. Am ehesten gehört sie
zum weiter untergliederten Typ C 1, wenngleich
aufgrund der recht hohen Seitenwände des Öhrs
auch eine Zuweisung zu C 4 möglich wäre104. Ein-
92 Vgl. die Perlen bei Garbsch/Kos 1988, 27–33 Taf. A–C; das Passauer Stück steht Anhängerösen näher: Deppert-Lippitz 1997, 73 Abb. 6.
93 Vgl. die kleinen Goldringe, -anhänger und -bleche bei Selke 2014, Taf. 62,1696–1699.
94 Riha 1986, Taf. 58,636–638.
95 Ebd. 84.
96 Riha 1986, 73.
97 Vgl. das Exemplar aus Lauffen am Neckar: Spitzing 1988, Taf. 18,11.
98 Riha 1986, 56; 60 (zur medizinischen Verwendung und Funden in Arztgräbern).
99 Ein Exemplar mit Ring und Ohrlöffelchen in Pfyn 2008, 100 Abb. 118; allgemein: Riha 1986, 26 f. – Vgl. auch
Crummy 1983, 62 Nr. 1945.
100 Schaltenbrand Obrecht 1996, 62; 65.
101 Ebd. 65 f.
102 Vgl. Arena u. a. 2001, 345 Abb. II.4.142–217 mit den von Riederer 1974 vorgelegten Stücken, die einige Jahrhunderte älter sind.
103 Riederer 1974.
104 Ebd. 163 f.
– 278 –
schränkend muss für jede Typologisierung von
Nähnadeln aber bemerkt werden, dass die Form
hier lediglich durch die Funktion bestimmt wird.
Daher wird man eher auf eindeutige Kriterien
(doppeltes Öhr, längliches Öhr) achten müssen.
Gürtel-/Riemenbeschläge, Pferdegeschirr
Diese Stücke (Kat.Nr. 62–93) werden hier nicht
getrennt vorgelegt. Wenn Exemplare sicher Leibgurten und Baltei zuzuweisen sind, bzw. umgekehrt eine Verwendung am Pferdegeschirr sicher
ist, wird dies direkt beim jeweiligen Objekt vermerkt. Ansonsten zeigt sich für viele Stücke eine
universelle Verwendung als Beschlag an Lederriemen, wo gerade beim Pferdegeschirr nicht nur
eine militärische, sondern in großem Stil auch eine zivile Nutzung zu belegen ist. Eventuell lassen
sich manche Stücke durch die Art der Befestigung
eher Gürtel- als Geschirrteilen zuweisen105.
Gürtelschnallen
Sechs Fragmente von Gürtelschnallen bzw. zugehörigen Beschlägen liegen vor. Längliche, durchbrochene Beschläge wie Kat.Nr. 62 gehören in
das letzte Drittel des 2. und die erste Hälfte des 3.
Jahrhunderts und sind in der Regel als Gürtelbeschläge verwendet worden. Jürgen Oldenstein betonte die quasi reichsweite Verbreitung an Militärplätzen106. Das Scharnier an der Schmalseite zeigt,
dass es sich um ein Schnallenteil handelt. Häufiger
begegnen bei diesem Typ aber Hakenverschlüsse107. Als Zierbeschläge begegnen solche Stücke
bei aufwändig gestalteten Gürtelbeschlagsets der
Mitte und zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts108.
Kat.Nr. 63 ist stark fragmentiert. Erhalten sind ein
Backenscharnier mit Resten einer Schnalle und
eines Schnallendorns sowie Teile des Schnallen105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
beschlags. Die starke Fragmentierung erschwert
zwar die Zuordnung, allerdings dürfte es sich
am ehesten um eine Cingulumschnalle gehandelt
haben, und zwar um eine Schnalle mit im „keltischen“ Stil durchbrochen gearbeitetem Beschlagteil109. Seit der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts
sind solche Teile bis in das 3. Jahrhundert hinein
in Gebrauch110. Eine spätantike Form stellt Kat.Nr.
65 dar, ein Schnallenbeschlag einer Gürtelschnalle mit dreieckigem/trapezförmigem Beschlag mit
rundem Abschluss. Eng verwandt sind sie mit
späteren Schnallen, deren Beschlag fest mit dem
Bügel verbunden ist. Offenbar handelt es sich um
die Vorläufer111 dieser festen Beschlagteile, sie
datieren aus der ersten Hälfte und Mitte des 4.
Jahrhunderts. Ein Grabfund aus Innsbruck wird
aufgrund der beigegebenen Kanne Chenet 348 jedoch bereits ins 5. Jahrhundert gehören112. Aus der
zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts oder dem frühen 5. Jahrhundert stammt eine zierliche Schnalle
(Kat.Nr. 66) mit rechteckigem Beschlag und ovalem, leicht eingesatteltem Bügel mit rundstabigem
Querschnitt113.
Zwei eiserne Gürtelschnallen liegen vor. Die
schlechte Erhaltung macht bei Kat.Nr. 67 eine Zuweisung nur unter Vorbehalt möglich. Man wird
das Objekt aber wohl in die Gruppe der weiten
Ovalschnallen bzw. kreisförmigen Schnallen
einordnen dürfen114. Zwar sind solche Schnallen
durchaus in der Spätantike geläufig, allerdings
zeigte Ursula Koch, dass mit deren Verwendung
noch bis in die Karolingerzeit hinein zu rechnen
ist115. Die spätantiken Stücke können nur allgemein dem 4./5. Jahrhundert zugewiesen werden.
Besser zu beurteilen ist die zweite Eisenschnalle
(Kat.Nr. 68). Es handelt sich um eine Ovalschnalle mit rautenförmigem Querschnitt116. Für eiserne
Gürtelteile hat Keller mehrfach eine Zuweisung zu
„germanischen, ins Imperium übergewechselten
Bevölkerungsgruppen“ favorisiert117. Wichtiges
Steidl 2006, 314.
Oldenstein 1976, 197.
Ebd. 195.
Fischer 1988b, 168 Abb. 1,6.7.
Vgl. Boube-Piccot 1994, Taf. 5,53; ferner Bishop/Coulston 1993, 120 Abb. 80,5.
Zur Datierung: Gschwind 2004, 161 f.
Zur Datierung: Konrad 1997, 50 mit Anm. 118; Sydow 2004, 558 spricht sich für Gleichzeitigkeit der Stücke
mit festem und beweglichem Beschlag aus.
Sydow 2004, 573 Abb. 7. Zur Spätdatierung der Stücke siehe Steidl 2000, 75 mit Anm. 605 f.
Vgl. Pröttel 2002, 109 f. Taf. 6,78; Keller 1971, 61 f.
Keller 1974, 258 Abb. 4,21; Koch 1984, 47.
Koch 1984, 47 f.
Keller 1971, 73 Taf. 8,8 (Göggingen); Keller 1979, 24 Taf. 5,11 (Neuburg).
Keller 1971, 75–77; Keller 1979, 24.
– 279 –
Argument waren zahlreiche Funde dieser Art im
translimitanen Gebiet und eine geringere, regelhaft auf „grenznahe“ Plätze beschränkte Verbreitung im römischen Reichsgebiet. Neue Forschungen bestätigen dieses Bild, vor allem eine Verzerrung aufgrund spezifischer Beigabensitten kann
mittlerweile ausgeschlossen werden. Die Deutung
Kellers hat sich durchgesetzt, wobei man vor allem personengebundene Mobilität dieser Objekte
annimmt118. Auffällig ist zudem, dass vergleichbare Stücke an bestimmten spätrömischen Plätzen
(auch mit militärisch/administrativer Funktion)
selten oder nicht vertreten sind119. Spätrömische
Gürtelgarnituren begegnen vor allem ab dem
Kerbschnitthorizont regelhaft auch außerhalb des
Reichsgebietes, in erster Linie auf den zahlreichen
Höhensiedlungen120. Hier werden sie offenbar
gleichzeitig mit den gerade vorgestellten eisernen
Schnallen (deren zugehöriger Riemen wohl ohne
Beschläge verblieb) verwendet. Noch nicht völlig
klar sind gerade an diesen Plätzen die Unterschiede zwischen den beiden Varianten, sowohl funktional als auch hinsichtlich des Trägerkreises.
Gürtelbeschlag
Oldenstein bildete 1976 einen Beschlag ab, auf
dem er ein vasenartiges Ziermotiv feststellte121.
Um ein vergleichbares Objekt handelt es sich bei
dem Beschlag aus Passau (Kat.Nr. 69). Mittig ist
klar ein Gefäß zu erkennen, bei dem es sich um
einen Krater handeln dürfte. Der linke Teil ist abgebrochen, allerdings ist Symmetrie wohl vorauszusetzen. Daher dürfte auch auf dieser Seite ein
zur Mitte hin beißender Delfin, wie er rechts klar
zu erkennen ist, zu ergänzen sein. Es scheint sich
hier um eine kleine, zusammengehörige Gruppe
von Zierbeschlägen zu handeln, welche die Motive Krater und/oder Delfin abbilden. Man muss
sich fragen, ob diese Motivwahl einen speziellen
Grund hatte, und die Träger beispielsweise eine
besondere Verbindung zu deren Symbolik hatten.
Eher gegen eine solche Deutung sprechen Emailfibeln mit vergleichbarem Motiv122, die dieses eher
als Modeerscheinung erkennen lassen. Ausgehend
von einem als Gürtelhaken angesprochenen Fragment mit gleicher Gestaltung aus Pforzheim hat
Klaus Kortüm Parallelfunde zusammengestellt123.
Er interpretierte das Pforzheimer Fragment überzeugend als Teil eines Balteus und datierte das
Stück aufgrund der Vergleiche in das 3. Jahrhundert. Zu einem solchen Ensemble wird auch das
Passauer Exemplar zu zählen sein.
Kerbschnittriemenzunge
Eine Riemenzunge mit Kerbschnittdekor (Kat.Nr.
70) lässt sich dem Typ 1 oder 2 nach Horst Wolfgang Böhme zuweisen124. Für eine Unterscheidung
dieser beiden Typen wäre der abgebrochene obere
Teil notwendig. Sehr auffällig ist, dass das Stück
auf beiden Seiten Kerbschnittdekor trägt. Das ist
ungewöhnlich, in der Regel ist nur die Schauseite dekoriert, während die Unterseite glatt belassen
blieb. Chronologisch lässt sich die Riemenzunge
über ihren Dekor dem Kerbschnitthorizont zuweisen: Für Böhme datierten solche Stücke ins letzte
Drittel bzw. Viertel des 4. Jahrhunderts und sind
sicher bis ins 5. Jahrhundert hinein in Gebrauch,
während Steidl den Kerbschnitthorizont erst ab
der Zeit um 400 bis ins frühe 5. Jahrhundert hinein ansetzte125.
Sonstige Gürtelteile
(Anhänger, Riemenversteifer, Gürtelösen)
Ein Nietrest in der trapezförmig erweiterten, flachen Endplatte weist Kat.Nr. 71 als Riemenversteifer aus126. Leider kann die einstige Riemenbreite nicht angegeben werden, da das Stück abgebrochen ist. Daraus ließen sich Rückschlüsse
zur Datierung ziehen. Die einfache Ausführung
118 Keller 1979, 25; Bernhard 1982; Konrad 1997, 51; Czysz/McGlynn 2013, 196 f.
119 z. B. Burghöfe: Pröttel 2002, 131; Mackensen/Schimmer 2013, 305 (M. Mackensen); Augsburg: Paul 2011,
72 f.
120 z. B. Koch 1984, Taf. 4; 5 (Runder Berg); Hoeper 2003, Taf. 3–7, darin die eiserne Schnalle Taf. 5,C 25 (Geißkopf); Neubauer 2007, Taf. 35–37 (Wettenburg).
121 Oldenstein 1976, 198 mit Taf. 65,835.
122 z. B. Luik 1996, Taf. 42,4.
123 Kortüm 1995, 179 f. mit Taf. 19,12.
124 Böhme 1974, 74.
125 Böhme 2008, 79; Steidl 2000, 41 ff.
126 Die Grundform mit ein oder zwei Nieten z. B. bei Sommer 1984, Taf. 44,3 (mit als Durchzug erhöhtem Mittelteil) 51,5–7.
– 280 –
könnte dafür sprechen, dass es sich um ein Stück
zum Ersatz eines defekten oder verloren gegangenen Originals handelt.
Eine Gürtelöse stellt Kat.Nr. 72 dar. Der Rand ist
leicht gezackt, eine typische Dekorierung, die oft
durch konzentrische Kreise ergänzt wird, welche
beim Passauer Exemplar aber nicht erkennbar
sind127. Ebenso wenig erkennbar ist ein zu postulierender kleiner Niet. Chronologisch sind diese
Ösen sehr spät einzustufen, denn meist begegnen
sie bei einfachen bzw. punzverzierten Garnituren
des mittleren Drittels des 5. Jahrhunderts128.
Ein rautenförmiges Objekt (Kat.Nr. 73) mit kleinem Fortsatz an einer Seite ist aufgrund der
starken Korrosion und schlechten Erhaltung nur
schwer zu beurteilen. Es könnte sich aber durchaus
um einen rautenförmigen Beschlag mit Gürtelöse
in Form eines stilisierten Tierkopfs handeln, wie
er bei spätantiken Garnituren häufig vorkommt129.
Von einfachen, herzförmigen durchbrochenen Anhängern130 unterscheidet sich ein Passauer Fund
(Kat.Nr. 74) durch die Breite, die auch anhand des
erhaltenen Teils als größer als bei diesen Anhängern üblich angegeben werden kann. Zwei Stücke
aus Eining weisen vergleichbare durchbrochene
Innengestaltungen auf 131. Chronologisch gehören
solche Balteusbeschläge in die zweite Hälfte des
2. und das 3. Jahrhundert132.
Ein problematisches Stück ist Kat.Nr. 75. Es gehört in den Kontext durchbrochen gearbeiteter
Riemenbeschläge. An einen massiven, rundstabigen Mittelteil sind zwei Pelten angelehnt. Die
Oberseite besitzt eine nach links offene Lasche
am rechten unteren Ende. Auf der Unterseite liegt
entgegengesetzt wiederum eine Lasche, allerdings
mit einer Durchbohrung. Formal ähnelt der Fund
bestimmten durchbrochenen Trensenspannern, die
ebenfalls aus einem rundstabigen Mittelteil mit
angelehnten Pelten oder anderen Dekorelementen
bestehen133. Diesen fehlen allerdings die für das
Passauer Objekt charakteristischen Laschen, und
außerdem sind sie deutlich größer. Beschläge mit
vergleichbarer Ausführung sind regelhaft mit zwei
Nietknöpfen auf der Unterseite versehen134. Für eine Zuweisung zum Pferdegeschirr im Sinne eines
Trensenteils ist problematisch, dass in den zahlreichen Veröffentlichungen vollständiger Geschirre aus Gräbern kein Vergleichsstück begegnet.
Eventuell ist eine Zuweisung zur militärischen
Ausrüstung (Balteus oder Cingulum?) möglich135,
dafür würde auch die geringe Breite sprechen, die
Vergleiche in Scheidenbeschlägen findet136. Regelhaft scheinen bei den durchbrochenen Beschlägen
bzw. solchen mit Peltaelementen auch Einzelstücke zu begegnen, die spezielle Befestigungen erlaubten137. Wichtig ist ein Vergleich mit den recht
seltenen durchbrochenen Beschlägen, bei denen
auf der Oberseite in einer ähnlichen Schlaufe ein
Miniaturbogen appliziert ist138. Möglicherweise
diente auch beim Passauer Stück die obere Schlaufe dem Einhängen eines solchen Dekorelementes.
Riemenbeschläge und -anhänger
Sehr häufig gehörten Beschläge mit Trompetenornament (Kat.Nr. 76) zum Cingulum, allerdings
ist ihr ausschließlicher Gebrauch an diesem nicht
gesichert139. Aufgrund ihrer charakteristischen
dekorativen Formgebung werden sie mit der so
genannten keltischen Renaissance in Zusammenhang gebracht und firmieren daher auch unter Bezeichnungen wie „im keltischen Stil durchbrochene Riemenbeschläge“140. Das Passauer Exemplar
dürfte als Riemenbeschlag gedient haben. Chro-
127 Vgl. Böhme 1974, Taf. 15,18.22; 16,19 und v. a. 30,21.
128 Vgl. Hoeper 2003, 68 f.; zur Datierung: Böhme 1986, 492 ff.; Böhme 1987, 770 ff.; Aouni 1998; Böhme 2008,
80.
129 Böhme 1974, Taf. 68,3.5.7.
130 Vgl. Oldenstein 1976, 130 f. Taf. 32,229.231.233.
131 Gschwind 2004, Taf. 41,C266.C267.
132 Ebd. 152 f.
133 Palágyi 1989, 78 Abb. 1,1–3.
134 Boube-Piccot 1980, 335 Taf. 118,583–585.
135 Vgl. die Beschlag-Schnallen-Kombination in Fundber. Österreich 15, 1976, 239 Abb. 220 (Deutschkreutz,
Burgenland).
136 James 2004, Abb. 91,586–588.
137 So z. B. ein peltaförmiger Riemendurchzug mit Scharnier für einen Anhänger aus Biesheim-Oedenburg: Zagermann 2003, Taf. 3,23.
138 Oldenstein 1976, 209 Taf. 72,951.
139 Schleiermacher 2000, 171 spricht sich für eine hauptsächliche Verwendung am Pferdegeschirr aus.
140 Gschwind 2004, 160.
– 281 –
nologisch gehören diese Stücke in die zweite Hälfte des 2. und das frühe 3. Jahrhundert141.
Einfache Peltabeschläge wie Kat.Nr. 77 zierten in
der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts bis in das
3. Jahrhundert hinein diverse Lederriemen142. Ihre
weite Verbreitung gestattet keine Zuweisung zur
Militärausrüstung, vielmehr dürfte es sich regelhaft um universal benutzten Zierat handeln.
Zu einer spätrömischen Gürtelgarnitur gehört
das Fragment Kat.Nr. 78. Die abgeschrägten Seiten sind typisch, solche Beschläge begegnen noch
bis an den einfachen Garnituren des 5. Jahrhunderts143. Eine genauere Zuweisung muss unterbleiben, da die Gesamtlänge und damit die Breite des
zugehörigen Riemens nicht bekannt sind.
So genannte vulvaförmige Beschläge auf sechseckiger Platte (Kat.Nr. 79) mit massiven, mitgegossenen Nietknöpfen sind hinsichtlich ihrer Anfangsdatierung schwer zu fassen. Zu konstatieren
ist, dass sie bereits vor Ende des obergermanischen und raetischen Limes in Gebrauch waren,
sehr wahrscheinlich kommen sie im zweiten Viertel des 3. Jahrhunderts auf 144. Sie lassen sich bis
in die 70er Jahre des 3. Jahrhunderts sicher verfolgen145.
Rundliche Beschläge mit massiven, mitgegossenen Nietknöpfen (Kat.Nr. 80) begegnen bereits in
der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts146. Meist handelt es sich um große Exemplare mit zwei Nietknöpfen. Kleinere mit einzelnen Nietknöpfen, wie
in Passau, scheinen sich der Datierung der großen
Exemplare anzuschließen, möglicherweise sind
sie regelhaft (auch?) als Gürtelbeschläge verwendet worden147.
Fünf Objekte (Kat.Nr. 81–85) sind der Gruppe der
Riemenanhänger bzw. zugehörigen Endbeschläge zuzuweisen. Beide erhaltenen Anhänger ha141
142
143
144
145
146
147
148
149
150
151
152
153
ben eine Öse oben, durch die eine Riemenzwinge
geführt werden konnte, die den Lederriemen, an
dem letztlich dieses Ensemble befestigt war, fasste. Diese Anhänger sind einmal lanzettförmig,
einmal kolbenförmig. Formal mutet Kat.Nr. 84
auf den ersten Blick wie ein Siegelkapseldeckel
an, allerdings zeigt die abgebrochene Aufhängevorrichtung am Ende, dass es sich um einen Anhänger handelt148. Nicht ganz sicher zu bestimmen
ist der genaue Verwendungszweck. Ging man ursprünglich von einer regelhaften Verwendung am
Unterleibsschutz aus, so betonte Oldenstein die
Möglichkeit, die Stücke sowohl am Pferd als auch
am Soldaten sehr universal zu verwenden149. Auch
Kat.Nr. 85 gehörte demnach als Riemenendbeschlag (mit nicht erhaltenem Anhänger) entweder
zum Pferdegeschirr oder Gürtelzubehör150.
Das rundliche Blech Kat.Nr. 86 ist zu einem
Zierelement in Lunulaform zu ergänzen. Solche
Blechanhänger gehörten in der Größe des Passauer Stücks wohl eher zum Pferdegeschirr, wenngleich für viele Exemplare bildliche Darstellungen
die Verwendung als Schurzanhänger belegen151.
Unklar bleibt die Befestigung des Stückes, denn
während regelhaft eine Aufhängeöse an Vergleichsfunden nachzuweisen ist, fehlt eine solche
hier152. Typisch ist aber die Durchlochung in der
Blechmitte153.
Unbestimmt bleibt Kat.Nr. 87. Der obere, profilierte Teil scheint intakt. Er ist mit einem leicht
V-förmigen Einschnitt versehen. Der untere Teil
verläuft in zwei bandförmigen Wangen, die nicht
geschlossen sind. Zumindest ist dieser Teil deformiert, möglicherweise aber auch beschädigt
(gehackt), so dass der eigentliche Abschluss unklar bleibt. Es fehlt jeglicher Hinweis auf Niete
oder vergleichbare Möglichkeiten zur Befestigung
Oldenstein 1976, 206 f.; Gschwind 2004, 161.
Vgl. Oldenstein 1976, 179.
Vgl. Sommer 1984, Taf. 42,8; 58,3.
Gschwind 2004, 177.
Gschwind 1998, 115.
Frühe datierte Ensembles stammen aus Wurmlingen (wohl kompletter Satz, 220/240: Reuter 2003, 36; 83 f.)
und Langenhain, Keller 1 (zwei einzelne Stücke, um 233: Simon/Köhler 1992, Taf. 2,B. I 6.7).
Vgl. drei Exemplare aus Grab 170 von Köln, Jakobstraße (letztes Viertel 3. Jh.): Friedhoff 1991, 264 f. Taf.
87,170 Nr. 6–8 und drei aus Grab 294: Friedhoff 1991, 317 f. Taf. 112,294 Nr. 4–6; einige Stücke stammen aus
dem Kampfhorizont der Jahre nach 270 aus Augst: vgl. Schatzmann 2013, 188 Abb. 126,6–8.16.
Gschwind 2004, Taf. 50,C 465.
Oldenstein 1976, 142.
Gschwind 2004, 163 Taf. 50,C 462.
Deschler-Erb 1999, 48.
Ohne erkennbare Aufhängevorrichtung ist auch ein Blech aus Ellingen: Zanier 1992, Taf. 18,B. 84. Vgl. auch
Deschler-Erb 1999, Taf. 21,423.
Vgl. Walke 1965, Taf. 98,28.
– 282 –
eines Riemens, weswegen ich die Möglichkeit
der Deutung als Riemenanhänger ausschließe154.
Denkbar erscheint eine Deutung als Möbelaufsatz,
wie es für zwei Stücke aus Dambach vorgeschlagen wird155. Auch eine Ansprache als Griff scheint
möglich. Eine einfache Zwinge (Kat.Nr. 88) ist
aufgrund ihres Materials eher als Riemenzwinge
anzusprechen.
Pferdegeschirr
Zwei Riemenverteiler begegnen im Fundmaterial (Kat.Nr. 89; 90). Es handelt sich zum einen um
einen einfachen, dosenförmigen156, zum anderen
um einen Riemenverteiler mit spitz zulaufendem
Oberteil mit Abschlussknopf 157, beide mit je vier
Öffnungen als Riemendurchlässe. Für die spitz
zulaufenden Stücke mit Abschlussknopf vermutete Mathilde Schleiermacher aufgrund der regelhaft
recht schmalen Riemendurchlässe eine Funktion
als Verteiler von Riemen, an denen Glöckchen und
ähnlicher Zierat aufgehängt waren158.
Die drei durchbrochenen, großen Beschläge mit
dreizipfeligem Ende (Kat.Nr. 91–93) sind in ihrer
Gestaltung fast identisch und werden als Trensenseitenscheiben, vor allem aufgrund der großen
quadratischen oder runden Öffnungen zur Befestigung der Stücke, gedeutet159. Gleichartig ausgeführt ist ein Stück aus Künzing160.
Möbel- und Kästchenbeschläge, Schloss
und Schlüssel
Möbel- und Kästchenbeschläge
Die Kat.Nr. 94 bis 97 sind Truhen- bzw. Kästchenaufsätze. Es handelt sich dabei um knopfförmige
Beschläge. Lediglich 94 und 96 sind oben abge-
flacht, diesen Exemplaren fehlt der charakteristische erhabene Mittelknopf. Außerdem begegnet
nur bei Kat.Nr. 94 ein Bronzeniet, während sämtliche anderen Aufsätze mit Eisennieten befestigt
wurden. Typisch ist die konkave Form der Stücke.
Anhand von Schichtdatierungen in Augst wies
Riha solche Objekte in das 2./3. Jahrhundert161. Die
genaue Art der Anbringung kann aufgrund der
Fragmentierung bzw. Korrosion für die Passauer
Exemplare nicht bestimmt werden. Die Funktion
zur Befestigung von Schloss- und Zierblechen an
Kästchen ist aber für alle Stücke sicher gegeben.
Zu diesen wichtigen Alltagsgegenständen162, den
arcae und cistae, gehörten auch die Bleche Kat.
Nr. 98 bis 100 sowie die einfachen Beschläge Kat.
Nr. 101 und 102. Aufgrund diverser Details könnten sie ein zusammengehöriges Ensemble bilden.
Der umgebogene, schmale Teil von Kat.Nr. 100
zeigt, dass es sich hierbei um ein Winkelblech gehandelt hat163. Konzentrische Kreise, die in Treibtechnik ausgeführt wurden, sind eine durchaus
gängige Dekorvariante solcher Bleche164. Sehr
wichtig ist die Beobachtung, dass sich bei den
Passauer Stücken die Befestigungsnägel aus Eisen
erhalten haben. In Verbindung mit den Brandspuren an den Objekten ist es daher wahrscheinlich,
ein verbranntes Kästchen zu postulieren, dessen
Beschläge (es fehlen diverse Beschläge und auch
das Schlossblech) noch in Teilen auf uns gekommen sind. Als einfaches Bronzeband könnte auch
Kat.Nr. 101 hier zugerechnet werden. Unter der
Kat.Nr. 102 sind zwei eiserne Beschlagbleche eines Kästchens zusammengefasst. Dabei handelt es
sich einmal sicher um einen Winkelbeschlag. Bei
dem anderen Fragment ist unklar, ob es zum ersten zugehörig ist oder ein eigenständiges Element
bildet. Eine Ansprache als Winkelbeschlag ist aufgrund der Fragmentierung nicht gesichert. Stücke
dieser Art waren zum Schutz der empfindlichen
154 Ein ähnlicher Abschluss bei Franke 2009, Taf. 15,321; vergleichbare Schenkel bei Allason-Jones/Miket 1984,
201 Nr. 649.
155 Selke 2014, Taf. 68,1797.1798.
156 Gschwind 2004, 176.
157 Schleiermacher 2000, Taf. 5,9.
158 Schleiermacher 2000, 170.
159 Oldenstein 1976, 209 f. ließ eine Deutung offen.
160 Garbsch 1986, 75 Nr. 68.
161 Riha 2001, 77.
162 Zur Funktion: Gáspár 1971, 7–13; Zahlhaas 2000, 146 f.; Riha 2001, 16; Typologie: Radnóti 1957.
163 Vgl. Radnóti 1958, 85 Abb. 2b; Schwanzar 2001, Taf. VIII.
164 Stellvertretend: Ebd.; Gáspár 1971, Taf. 16 f.; 22; 31; 56; 63; Riha 2001, 61 Abb. 35; Kortüm/Lauber 2004, Taf.
10 (Schlossblech mit zugehörigen knopfförmigen Aufsätzen). – Vgl. auch Radnóti 1958, 89 zur Verbreitung
dieser Dekorvariante.
– 283 –
Kanten auf Holzkästchen, Truhen und Kisten angebracht165.
Schwer funktional einzuordnen ist ein so genannter Schildnagel (Kat.Nr. 103). Zwar gibt es Belege
für die Verwendung an Schilden, doch sahen die
meisten eigentlichen Schildnägel offenbar anders aus: Regelhaft finden sich an Schildbuckeln
nämlich runde und quadratische Öffnungen, wohingegen die sogenannten Schildnägel über einen
Schaft mit bandförmigem Querschnitt verfügen166.
Markus Scholz schlug ausgehend vom Heidenheimer Material mögliche dünnere Kavallerieschilde
vor, zog aber auch eine Verwendung an Holzkästchen (Schlossbleche) in Erwägung167. Mit solchen
haben die Schildnägel jedenfalls die Größe und
den bandförmigen Schaft mit Splintloch gemeinsam. Das Passauer Stück scheint chronologisch
einer späteren Variante anzugehören. Im Material des um 155/160 aufgelassenen Heidenheimer
Alenlagers begegnen noch keine Schildnägel mit
gewölbter Kopfplatte168.
Kleine bronzene Ziernägel mit rundlichem Kopf
wie Kat.Nr. 104 befestigten manche Beschlagbleche an Kästchen169. Zusammengehörige spätantike
Ensembles liegen aus Burgheim und Weßling vor170.
Schloss und Schlüssel
Kat.Nr. 105 ist ein Schlossriegel. Die Form mit
Dorn am Ende und Eingericht für die Sperrstifte
ist typisch. Auffällig ist das Fehlen von Mittelstegen in der Öffnung. Solche wären zu erwarten, um
das Öffnen durch fremde Schlüssel zu verhindern.
Eventuell sind die Mittelstege ausgebrochen171.
165
166
167
168
169
170
171
172
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175
176
177
178
Auf dem Foto gut sichtbar ist der Buntmetallüberzug als Korrosionsschutz172.
Die Kat.Nr. 106 bis 112 stellen Schlüssel von
Schiebe- und Drehschlössern dar173. Klar ist, dass
beide Schlossvarianten parallel in Verwendung
standen. Allerdings scheint sich eine wachsende
Bedeutung der Drehschlüssel ab dem 3. Jahrhundert abzuzeichnen174. Regelhaft überwiegen im
Fundmaterial aber Schiebeschlüssel, sowohl aus
Eisen als auch aus Buntmetall175. Auf Passau lässt
sich dieses Schema übertragen, hier liegen drei
Dreh- und vier Schiebeschlüssel vor. Die Terminologie und Typeneinteilung kann von den eisernen
auf die Stücke aus Buntmetall übertragen werden.
Bei Kat.Nr. 106, einem Schiebeschlüssel mit
rechteckigem Schaft und peltaförmigem Griff mit
Abschlussknopf, sind Schaft und Griff aus Bronze
gefertigt, der Schlüsselbart hingegen besteht aus
Eisen. Das Stück weist starke Brandspuren auf.
Ankorrodiert ist ein weiteres, unbestimmtes Eisenteil, das eventuell als Teil des Schlossriegels zu
interpretieren ist.
Hohldornschlüssel sind die Kat.Nr. 107, 108 und
109. Sie gehörten zu Drehschlössern, wie sie von
Vorhängeschlössern mittlerweile gut bekannt
sind. Kleine und vor allem dekorativ gestaltete
Varianten werden dabei meist als zu Kästchen gehörig angesprochen176. Typisch sind die mit einer
runden Öffnung versehenen Griffe, durch die eine
Kette o. ä. gezogen werden konnte177. Sie sind bei
den hier vorgelegten Stücken fünf bis sechseckig.
Einmal begegnet zudem ein profilierter Endknopf
(Kat.Nr. 107). Das Vorhandensein eines solchen
scheint typisch für spätantike Schlüssel zu sein178.
Riha 2001, 64–72 mit 74 f. Abb. 42; 44.
Gschwind 2004, 132 f.
Scholz 2009, 194.
Ebd.
Vgl. die bei Hensen 2009, Taf. 18 Nr. 54/80,3.5 abgebildeten Exemplare.
Keller 1971, 111.
Vgl. M. Ricci in Arena u. a. 2001, 413 f. mit Abb. II.4.915.918 (die Stücke werden als Halbfabrikate oder Ausschuss angesprochen); Baitinger/Völling 2007, 145 Nr. 657 Taf. 57,657.
Vgl. Meyer 2010, 216.
Zur Funktionsweise: von Cohausen 1874; Gaheis 1930; Ciurletti 1996, 76 f. mit Abb. 16–18; Schütz 2003, 97
Anm. 282 (Literatur zu Schiebeschlüsseln) 120–122 (Funktion Schiebeschloss); Thomas 2006; Guillaumet/
Laude 2009, 9–51; Hanemann 2014, 119 f. – Speziell zu den Drehschlössern: Schauerte/Steiner 1984; Furger
u. a. 1990.
Am besten belegt ist dies für die Ringschlüssel: Henkel 1913, 248 (erste Hälfte 3. Jh.); Riha 1990, 41 bestätigte
diesen Ansatz.
Schütz 2003, 97; Hanemann 2014, 121; Meyer 2010, 216.
Müller 2011, 28.
Ciurletti 1996, 75 Abb. 13; Schütz 2003, Taf. 22,S 52.
Franke 2009, 54 mit Anm. 168. Die von ihr ebd. zitierten Stücke aus der Crypta Balbi stammen gar aus Kontexten des 8. bis 10. Jh. (M. Ricci in: Arena u. a. 2001, 543 f.). – Weitere spätantike Exemplare: Gilles 1985,
Taf. 15,3 (Petersberg bei Neef); Grabherr/Kainrath 2011, 113 Abb. 115 (Kirchbichl bei Lavant).
– 284 –
Die beiden Schlüssel 107 und 108 sind formal sehr
ähnlich und unterscheiden sich nur aufgrund dieses Endknopfs, wobei eindeutig ist, dass bei Kat.
Nr. 108 der Knopf nicht abgebrochen ist. Kat.Nr.
110 ist ein Ringschlüssel, konzipiert für ein Schiebeschloss. Formal stellt er eine Miniaturvariante
der Schlüssel mit rechteckigem Schaft (und unterschiedlich gearbeitetem Griff) dar. Gute Vergleiche stammen aus Dambach und Lauriacum179. Die
längliche Grundform macht gemeinsam mit den
oberständigen Bartzinken einen recht unpraktischen Eindruck, auch Riha wies bei den deutlich
kleineren Exemplaren für Drehschlösser auf den
offenbar geringen Tragekomfort hin180. Denkbar
ist daher auch eine Trageweise um den Hals, an einer Kette oder organischem Band181.
Zwei eiserne Schlüssel liegen außerdem vor. Beide unterscheiden sich allein schon aufgrund ihrer
Größe vom übrigen Ensemble. Der Hakenschlüssel Kat.Nr. 111 ist so stark korrodiert, dass er hier
nicht abgebildet und näher formal eingeordnet
wird. Bei dem anderen Schlüssel (Kat.Nr. 112)
handelt es sich um einen Schiebeschlüssel mit
doppelt abgewinkeltem Bart182. Das Muster der
Zähne zeigt, dass es sich um einen Schlüssel für
ein beidseitig zu schließendes Schloss handelt183.
Klappbesteck, Figürliche Bronzen, Gefäße,
Ringe und Bleche/Sonstiges
Klappbesteck
Ein auffälliges Objekt stellt Kat.Nr. 113 dar. Eindeutig auszumachen ist der gut erhaltene bronzene
Mittelteil, ein Griff in Form eines liegenden Löwenmännchens mit ausgestreckten Vorderläufen.
Jeweils vorne und hinten befinden sich an dieser
Figur Scharniere, deren bewegliche Eisenteile
nicht erhalten sind. Vorne ist ein Backenscharnier
klar auszumachen, der klappbare Eisenteil ist nur
als Rest erhalten. Diesen klappte man nach oben
bzw. unten in Längsrichtung des Löwenkörpers.
Hinten befindet sich eine rechteckige, gelochte
Verbreiterung, die wiederum Scharnierfunktion
wahrnahm, für ein seitlich ausklappbares Werkzeug. Unterhalb der rechteckigen Verbreiterung
wiederum ein Backenscharnier mit erhaltenem
Eisenrest. Vollständig erhaltene Exemplare aus
der Nekropole von Köln, Jakobstraße verdeutlichen die Funktionsweise und zeigen, dass es sich
hierbei um ein Klappbesteck handelt, die vergangenen Teile also als Löffel (vorne), Messer (Seite)
und Stichel/Zahnstocher (hinten unten) zu ergänzen sind184. Die wenigen stratifizierten Nachweise
solcher Sets sprechen derzeit für eine Datierung
in das 3. Jahrhundert185. Aus Dambach liegt eine
gute Parallele vor, die aufgrund der Fundlage aus
einem erst um 200 errichteten Vicusteil stammt
und damit diese chronologische Einordnung
stützt186. Ein weiterer Vergleichsfund stammt aus
dem Numeruskastell von Inheiden in der Wetterau187. Durch das Portable Antiquities Scheme sind
in den letzten Jahren elf neue Exemplare bekannt
gemacht worden, die mittlerweile Britannien als
Verbreitungsschwerpunkt erscheinen lassen188.
Allerdings fällt bei diesen die flaue, stilisierte Ausgestaltung des Löwenkörpers auf, die in
starkem Kontrast zum fein gearbeiteten Passauer Löwen steht. Bereits 1976 hat David Sherlock
eine Typologie für diese Geräte erarbeitet189. Der
Passauer Fund ist dabei dem Typ B zuzuordnen190.
Aufgrund der Klappmöglichkeit sah Sherlock die
Funktion dieser Bestecksets im Zusammenhang
179 Selke 2014, Taf. 72,1842 (Dambach); Deringer 1960, Abb. 24,3.
180 Riha 1990, 41; in diesem Sinne bereits Deringer 1960, 107. – Henkel 1913, 189 Nr. 1972 zeigt ebenfalls einen
Ringschlüssel für ein Schiebeschloss, das F. Henkel als „höchst merkwürdiges Stück“ bezeichnete.
181 Vgl. Blöck 2006, 366 f.
182 Hanemann 2014, 118 f. Typ 3 B.
183 Hanemann 2014, 119 Anm. 505.
184 Friedhoff 1991, 194 Abb. 23 Taf. 62 Nr. 23,3; 117,42.
185 Friedhoff 1991, 195.
186 Selke 2014, 105 Taf. 65,1753. Das Stück wird als Klappmessergriff gedeutet. Die Ausarbeitung des Fußteils
macht im Vergleich mit dem besser erhaltenen Passauer Fund aber eine Deutung als Klappbesteckfragment m.
E. ebenfalls möglich.
187 Ebenfalls als Klappmesser-/Rasiermessergriff gedeutet: Becker u. a. 2015, 38 (Abb.).
188 https://finds.org.uk/: BH-02C1A7; BM-75628C; DENO-AEBF93; GLO-C01E93; HAMP-BC38B6; KENTDD9F73; LIN-A68C52; LON-468075; LVPL-BCA430; SF-4DOAF8; SF-84603B. Zuletzt abgerufen am 2. Dezember 2015.
189 Sherlock 1976.
190 Eine Fundliste bei Sherlock 2007, 364 f.
– 285 –
mit „Outdoor-Aktivitäten“. Er hob dabei vor allem
auf die Jagd auch als gesellschaftliches Ereignis
ab. Die verwendeten Griffgestaltungen wiesen
ihre Besitzer auch als Kenner der mythologischen
Bedeutung der diversen Tiere/Fabelwesen aus und
finden Entsprechungen in Darstellungen gleichzeitiger Silbertoreutik191.
Figürliche Bronzen
Einige Objekte sind Großbronzen zuzuweisen.
Kat.Nr. 114 mutet aufgrund der rechteckigen und
der runden Öffnung sowie seiner rechteckigen
Grundform auf den ersten Blick wie eine Art
Schlossblech an. Details machen aber eine Deutung als Fragment einer Großbronze wahrscheinlicher192. Die grobe, nicht nachbearbeitete Unterseite
ist ebenso typisch wie die rechteckige und runde
Aussparung, um die sich eine deutliche Gratbildung abzeichnet. Solche Löcher sind fertigungsbedingt und wurden in der Regel bei der feinen Ausarbeitung der Bronze verschlossen193. Die Größe
der Öffnung legt dabei nahe, dass es sich um einen
größeren Teil einer lebensgroßen Statue o. ä. gehandelt haben kann194. Diesem Stück sind die Kat.
Nr. 115 bis 118 als mutmaßliche, aber nicht immer
sichere Reste von Großbronzen anzuschließen. Bei
allen Fragmenten von Großbronzen fällt die kleinteilige Fragmentierung auf. Man muss sie daher als
wertvollen Metallschrott interpretieren, der bereits
für das Wiedereinschmelzen vorbereitet war. Vergleichbar sind Fragmente aus dem Stabsgebäude
von Aalen, die es auf fast 20 kg Gesamtgewicht
brachten195. Brandspuren an diesen Objekten werden in Zusammenhang mit einem Schadensfeuer in
den Principia gesehen, nicht aber mit dem Vorgang
des Recycelns. Gleiches wird man auch für die
Passauer Objekte postulieren dürfen.
Kat.Nr. 119 ist ein blütenkelchförmiges Objekt, innen hohl. Es gehört zu einer Bronzestatuette und
findet eine treffliche Parallele im Hortfund von
Straubing: Eine Statuette des jugendlichen Mars196
hält in der linken Hand einen Zweig, der in einen
Blütenkelch (Mohnkapsel?197) wie in Passau ausläuft. In der rechten ist ein Pendant zu ergänzen,
Hans Klumbach deutete die Kelche als Kerzenständer198. Solche sehr ähnlichen Details bei verschiedenen Statuen werden im Sinne des Vorhandenseins mechanischer Reproduktionsverfahren
gedeutet. Eine gemeinsame Werkstatt kann daher,
muss aber nicht zwingend postuliert werden199.
Zu einer Statuettenbasis gehört Kat.Nr. 120. Vergleiche finden sich beispielsweise in einem Larariumsinventar des 3. Jahrhunderts aus Oberwinterthur200. Wie bei Kat.Nr. 119 fällt die starke Fragmentierung auf. So wurden sowohl die Basis als
auch der Blütenkelch wohl zum Wiedereinschmelzen vorbereitet. Ein Larariumsinventar aus einer
Villa in Vallon, das um 300 in einem Schadensfeuer in die Erde kam, verdeutlicht die Unterschiede201: Hier zeigen sich regelhaft intakte, lediglich
durch das Feuer beschädigte Statuetten und zugehörige Basen.
Das M-förmige Band Kat.Nr. 121 ist hinsichtlich
seiner Funktion schwer zu deuten. Auffällig ist
der rautenförmige Querschnitt. Darstellungen von
Schlangen – ob als Griff, rein figürliche Darstellungen oder Zierelemente – sind meist auf einer
Seite flach und mit rundlichem Querschnitt ausgeführt202. Am nächsten kommt dem Passauer Stück
eine Schlangenfigur mit unbekanntem Fundort
(Augst/Basel?)203.
Im Zusammenhang mit den recht zahlreichen Funden von Statuettenteilen ist auch auf die beiden
vollständigen Statuetten der Victoria (FK 112809)
und des Jupiter hinzuweisen, die von Gisela Zahl-
191 Sherlock 2011, 95 f.
192 Für den Hinweis danke ich M. G. M. Meyer (Esslingen).
193 Janietz Schwarz/Rouiller 1996, 68–74; Rasbach/Ulbrich 2013, 11 Abb. 13a (nicht verschlossenes Kernhalterloch in Lahnau-Waldgirmes).
194 Peltz/Schalles 2011, 112 (U. Peltz).
195 Kemkes 2014.
196 Zum Typus siehe Nuber 1963; Fischer 1988a, 110 schlägt eine Deutung als Jupiter Dolichenus vor.
197 Fischer 1988a, 110. – Vgl. Kaufmann-Heinimann 1977, Taf. 102,150.
198 Keim/Klumbach 1978, 32 f. Taf. 38.
199 Zusammenfassend zum Forschungsstand: Franken 2015, 126.
200 Ebnöther/Kaufmann-Heinimann 1996, Taf. 74,1d.5.
201 Agustoni/Fuchs 2015, 172 f. Abb. 3; 4.
202 Menzel 1966, Taf. 103,102a; Menzel 1986, Taf. 178,562; Raddatz 1987, Taf. 86a.b (Helm); Meyer 2003, 598 f.
Abb. 19; 20 (Schlangen als Attaschen für Tragevorrichtung einer Feldflasche).
203 Kaufmann-Heinimann 1977, Taf. 98,115. – Vgl. auch die Figur einer Doppelschlange bei Walke 1965, Taf.
115,6.
– 286 –
haas bereits ausführlich besprochen wurden 204.
Eine wichtige Neuerung hat die Bearbeitung der
Niedermünster-Grabungen für die Victoria-Statuette ergeben: Für dieses Stück ist mittlerweile
klar, dass es in einem neuzeitlichen Grab als Beigabe Verwendung fand205. Dieser Befund wird im
Beitrag von Juliane Schenk diskutiert. Gesamthaft
ermöglichen diese Funde durchaus, in der unmittelbaren Umgebung an ein Heiligtum unbekannter
Größenordnung zu denken, dessen exakte Lokalisierung und Charakterisierung aber aussteht. Für
die Existenz eines solchen sprechen nämlich auch
andere Objekte, wie eine Weiheinschrift auf einer
TS-Schüssel206.
Gefäße
Der zierliche Henkel Kat.Nr. 122 gehörte zu einem
Gefäß oder einem Kästchen. Ohne zugehörige Befestigungen bzw. einen Befund in situ sind auch
Einsatzmöglichkeiten als Helmtragebügel denkbar207. Allerdings spricht die zierliche Form sehr
für eine mögliche Nutzung als Kästchenhenkel.
Möglicherweise handelt es sich bei den umgebogenen Enden um stilisierte Schwanenköpfe208.
Die charakteristische Daumenstütze lässt bei Kat.
Nr. 123 eine Zugehörigkeit zu einer Blechkanne
mit Klappdeckel der Form Eggers 128 als sehr
wahrscheinlich erscheinen. Der Scharnierbereich
des Klapperdeckels ist nicht erhalten, nur dessen
Ansatz. Es handelt sich bei diesen Gefäßen um
Wasserkocher, deren Deckel klappernd das Kochen der Flüssigkeit anzeigte209. Wohl zugehörig
ist der Klappdeckel Kat.Nr. 124. Die Fragmentierung und der Erhaltungszustand erlauben keine
nähere typologische und chronologische Einordnung.
Wahrscheinlich einen Gefäßstandring stellt eine
Gussbronze in Form aufeinandergelegter, konzentrischer Bronzewülste dar (Kat.Nr. 125). Das
Stück ist stark korrodiert und bereits angeschmolzen.
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
Ringe und Bleche/Sonstiges
Rundstabige Ringe (Kat.Nr. 126–128) sind in den
meisten Fällen keiner einstigen Funktion mehr
zuzuweisen, so vielfältig waren die Einsatzspektren 210. Die geringen Durchmesser von höchstens
4,5 cm machen eine Deutung als Zügelringe eher
unwahrscheinlich. Diverse Blechfragmente, Bänder und rechteckige Bleche (Kat.Nr. 129–136),
sind als Reparaturbleche oder Stücke zum Wiedereinschmelzen anzusprechen. Lochungen bzw.
erhaltene Niete an manchen Stücken zeigen, dass
es sich bei diesen um recycelte Reparaturbleche
oder Gefäßteile handelt. Das Spektrum der Nachweise der Metallverarbeitung rundet ein wahrscheinlicher Gusszapfen (Kat.Nr. 137) ab.
Schreibgerät und Zubehör, Spiel
Drei Stili und ein fragliches Fragment (Kat.Nr.
138–144) führen in die Thematik der Schriftlichkeit. Sie wurden meist in Kombination mit heute
vergangenen, hölzernen Wachstafeln verwendet211.
Ältere Typologien wurden 2012 durch die grundlegende Bearbeitung von Verena Schaltenbrand
Obrecht abgelöst, der auch hier gefolgt wird. Der
früheste Stilus (Kat.Nr. 138) im vorliegenden Material begegnet bereits zu Beginn des 2. Jahrhunderts in der Formgruppe H. 40212. Ein Bronzestilus
(Kat.Nr. 139), dessen eiserne Spitze sich nicht erhalten hat, ist in die Formgruppe P 52 einzuordnen213. Die Stücke datieren aus der Mitte/zweiten
Hälfte des 2. bis ca. der Mitte des 3. Jahrhunderts.
Der spätantiken Formgruppe W 95 ist ein eiserner,
korrodierter Stilus (Kat.Nr. 140) zuzuweisen 214.
Trotz der Korrosion lassen sich die wichtigen
Kriterien zur Typzuweisung feststellen: Einfache Spitze, vom Spatel zur Spitze hin verjüngter
Schaft und der nicht abgesetzte, gleichmäßig verbreiterte Spatel. Mit knapp 16 cm handelt es sich
um ein großes Exemplar. Kat.Nr. 141 kann formal
Zahlhaas 1984 (Hinweis H. Bender).
Vgl. zur bisherigen Verortung beispielsweise Niemeier/Wolff 2003, 49.
Fischer 1987a, 106.
Vgl. Riha 2001, 24; zum Typ ebd. 30–32.
Kaufmann-Heinimann 1977, Taf. 135,212; Gáspár 1986, Taf. 302,424.
Ausführlich mit umfassender Bibliografie: Flügel 1993, 79–92; Meyer 2003, 592–595.
Vgl. Deschler-Erb 1996, 108.
Schaltenbrand Obrecht 2012, 79–88 (zu diesem und weiteren Einsatzmöglichkeiten).
Ebd. 102; 149.
Ebd. 102; 158.
Ebd. 107; 191.
– 287 –
nicht mehr bestimmt werden. Ein gehäuftes Auftreten von Stilusfunden begegnet regelhaft „im
Bereich von militärischen Stützpunkten, Handelsplätzen und in Zentren der römischen Administration“215. Sämtliches darf für Passau-Niedernburg
in Anspruch genommen werden, und zwar von der
Kaiserzeit bis in die Spätantike. In diesem Kontext
wird man die Niedernburger Funde sehen dürfen.
Obwohl auch private Notizen in Frage kommen,
werden sie hier hauptsächlich bei offiziellen oder
geschäftlichen Aufzeichnungen verwendet worden
sein.
Kat.Nr. 142 ist der Deckel einer blattförmigen Siegelkapsel mit Emaildekor, genauer dem Typ Augst
2b216. Chronologisch ergibt sich offenbar eine recht
große Bandbreite, von der ersten Hälfte des 1. bis
in das 3. Jahrhundert217. Fraglich ist, was genau
mit diesen Stücken versiegelt wurde. Mittlerweile geht man davon aus, dass es sich dabei nicht
nur um Schriftstücke handelte, sondern auch um
Geldbeutel und anderes218. Daher dürfen sie nicht
mehr per se als Nachweis von Schriftlichkeit gewertet werden.
Die Kat.Nr. 143 ist als Klangbecken einer Stabklapper oder als ein Teil von direkt an den Fingern
paarweise befestigten Zimbeln anzusprechen. Belege für tanzbegleitende Musikinstrumente dieser
Art sind zahlreich von spätrömischen Plätzen bekannt219, und zwar sowohl als Grabbeigaben als
auch als Einzelfunde. Die Form belegt die paarige
Verwendung und unterscheidet das Stück von runden Klapperblechen eines Sistrums220. Ein Exemplar aus Autun trägt eine Weiheinschrift für Clutoida und belegt, dass Instrumente wie diese auch im
kultischen Bereich Verwendung fanden221.
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Das Museum Passau stellt eine halbkugelige Miniaturglocke (tintinnabulum) mit Dekor aus konzentrischen Kreisen aus (Kat.Nr. 144). Die Typologien orientieren sich an formalen oder technischen
(Herstellungs-) Details222. Vergleichsstücke mit
ähnlichem Dekor stammen aus Intercisa223 und
dem Gräberfeld von Regensburg224. Solche Glocken gehören wohl in das 3. und 4. Jahrhundert225.
Die mannigfachen Einsatzmöglichkeiten sind von
Alex R. Furger, Christoph Schneider sowie Christof Flügel zusammengestellt worden226.
Waffen und militärische Ausrüstung
Als Militärausrüstung wird hier nur Fundmaterial
vorgestellt, das sicher militärisch ist (Kat.Nr. 145–
167). Die vielfach unter dem Begriff „Militaria“
subsummierten Beschläge, Anhänger etc. werden
hier nicht aufgeführt, da für sie im Einzelfall auch
über den militärischen Bereich hinausgehende
Nutzung nachgewiesen werden kann.
Schienenpanzer
Zu einem Schienenpanzer gehört der Schnürhaken Kat.Nr. 145227. Damit handelt es sich um ein
im Niedernburger Ensemble recht frühes Stück,
da die Datierungsspanne offenbar nicht weit in
das 2. Jahrhundert hineinreicht228. Obwohl der
Fund ungefähr mittig abgebrochen ist, scheint eine Zuweisung zum Typ IV nach M. D. Thomas229
möglich, da eine Einschnürung in der Mitte der
Befestigungsplatte recht wahrscheinlich erscheint.
Ebd. 211 (Zitat).
Zum Typ: Furger u. a. 2009, 54–61 v. a. 55 f. mit Verbreitungskarte ebd. 59 Abb. 33.
Ebd. 60.
Furger u. a. 2009, 17–25; Meyer 2010, 205.
Vgl. beispielsweise Köln-Deutz: Carroll-Spillecke 1993, Abb. 45,26; Kaiseraugst: Martin 1976, Taf. 52,1–4;
Krefeld-Gellep: Pirling 1966, Taf. 52,552,1–4; Höhensiedlung Kuhkeller bei Binningen: Gilles 1985, Taf. 2,20;
Pfyn: Pfyn 2008, Taf. 13,854 (vgl. ebd. 101 f. den Beitrag von B. Janietz/B. Hedinger mit dem wichtigen Hinweis, die zugehörigen Instrumente nicht mehr als crotala zu bezeichnen, da es sich dabei um rein hölzerne
Instrumente handele).
Zum Sistrum: Hagendorn 1996, 565–571.
Autun 1987, 313 Nr. 634b.
Vgl. Nowakowski 1988, 80 f. (halbkugelige Form); Furger/Schneider 1993, 164 (Glöckchen aus massiv gegossener Bronze, halbkugelig). – Zur Forschungsgeschichte: Flügel 1993, 99.
Nowakowski 1988, 82 Abb. 9.
Ebd. 81; von Schnurbein 1977, Taf. 169,46.
Nowakowski 1988, 81.
Furger/Schneider 1993, 166–170; Flügel 1993, 100 f.
Zur Verwendung vgl. Bishop 2002, 37–41.
Deschler-Erb 1999, 35–37 (Datierung bis ins 3. Jh.); Gschwind 2004, 122 f. (Ende 1./Anfang 2. Jh.).
Thomas 2003, 91.
– 288 –
Paraderüstungen
Ein auffälliger Bestandteil des Fundensembles
sind Teile sogenannter Paraderüstungen (Kat.Nr.
146–150). Eine Zuweisung zu einem bestimmten
Rüstungsteil gelingt bei den Passauer Stücken
meist nicht zweifelsfrei. Solche Schutzbewaffnung trugen Kavalleristen vor allem bei Reiterspielen230, lediglich die Panzerverschlussbleche
dürfen anhand der epigrafischen Evidenz aber
auch zur Infanteriebewaffnung gezählt werden231.
Gegen Ende der severischen Epoche lässt sich ein
Wandel in der militärischen Ausrüstung fassen.
Die bis dahin oft getragenen Paraderüstungen
verlieren rasch an Bedeutung und man findet sie
nun als Teile von Altmetalldepots, mitunter auch
in zivilen Zusammenhängen. Man geht davon aus,
dass diese Rüstungen damals nur noch den reinen
Metallwert besaßen, nicht aber eine darüber hinausgehende Bedeutung als persönliche Ausrüstung einzelner Soldaten232. Es liegt nahe, den einstigen Verwendungsort der Stücke auch in und um
Passau zu lokalisieren und nicht in der weiteren
Umgebung233. Abnehmer für diverse Altmetallbestände waren sicher vor Ort vorhanden, das zeigen
unter anderem die zahlreichen Fragmente von zerkleinerten Großbronzen.
Problematisch gestaltet sich wie erwähnt die Zuweisung der einzelnen Fragmente zu bestimmten
Rüstungsteilen. Auf einem zusammengefalteten
Blech (Kat.Nr. 146) sind korrosionsbedingt die
Dekordetails nur schwer auszumachen. Auf der als
Vorderseite angesprochenen könnte eine behelmte Büste dargestellt sein, wie sie typisch ist für
Vergleichsstücke234. Gefiederte Dekorelemente in
Verbindung mit kreisrunden Motiven wie bei Kat.
Nr. 147 kommen an unterschiedlichen Vergleichsstücken vor. So zeigt ein Helm aus Theilenhofen
im Stirnbereich, vor allem aber am Zierkamm, der
in eine Adlerfigur ausläuft, ähnliche Verzierungen235. Allerdings taucht diese Motivik auch bei
Panzerteilen von Figuren auf Beinschienen auf 236.
Eine genaue Zuweisung muss daher unterbleiben.
Sehr charakteristisch ist der Niet mit konzentrischen Kreisen bei Kat.Nr. 148. Meist gehören solche Niete zu Schnürschlaufen237. Möglicherweise
zu Helmen oder ein und demselben Helm gehörten
die großen Blechteile Kat.Nr. 149. Die Bleche sind
angeschmolzen, deformiert und stark korrodiert,
ein Pressdekor aber klar auszumachen. Eventuell
zeichnen sich hier Haarsträhnen vom Hinterhauptdekor eines Helmes ab. Nicht mehr zugewiesen
werden kann Kat.Nr. 150, da zuvor eine Reinigung
und Restaurierung erfolgen müsste.
Helmteile
Formal erinnert ein Eisenobjekt (Kat.Nr. 151) an
die Wangenklappe oder den Nackenschutz eines
spätrömischen Eisenhelmes238. Allerdings ist das
Stück so stark korrodiert, dass entscheidende Details nicht beobachtet werden können, beispielsweise Befestigungslöcher für einen Lederüberzug.
Daher erfolgt die Zuweisung unter großem Vorbehalt.
Eindeutig zu einem Helm vom Typ Niederbieber,
Variante I nach Götz Waurick 239, gehört ein kegelförmiger Bronzeniet (Kat.Nr. 152). Aufgrund seiner Form dürfte er bereits in das fortgeschrittene
3. Jahrhundert zu stellen sein, wenngleich die Datierung von Einzelstücken schwerfällt240.
Ortbänder
Drei bronzene Ortbänder liegen vor. Zwei gehören zu den herzförmigen bzw. peltaförmigen
Ortbändern (Kat.Nr. 153 und 154) und weisen
den für die Gruppe typischen Mittelgrat auf 241.
230 Vgl. Schamper 2015, 69. – Siehe auch Gschwind 2004, 126 zur Frage der Gefechtstauglichkeit und den Unterschieden zu vergleichbaren Funden des 1./2. Jahrhunderts.
231 Pfahl 2013.
232 Vgl. Reuter 1999, 47.
233 Fischer 1991, 168 ging von einer Aufbewahrung dieser Rüstungsteile vor allem in den armamentaria aus.
234 Vgl. beispielsweise Garbsch 1978, Taf. 33,3; 36.
235 Ebd. Taf. 10.
236 Ebd. Taf. 38,4.5.
237 Vgl. Gschwind 2004, Taf. 31,C129–C131.
238 Zuletzt zu diesen Helmen: Lusuardi Siena u. a. 2002; Miks 2008, 5–14; Mackensen 2009; Mackensen 2017,
176–180.
239 Waurick 1988, 338.
240 Steidl 2006, 308; vgl. auch Steidl 2010, 90 zu den Stücken aus Pons Aeni.
241 Vgl. Oldenstein 1976, 111; Miks 2007, 330–332 (Typ Caerleon-Lyon).
– 289 –
Gschwind hat ausgehend vom Eininger Material
die chronologische Entwicklung der Ortbänder in
der Kaiserzeit skizziert242. Für Stücke wie die aus
Passau bekannten lässt sich demnach eine Datierungsspanne vom späten 2. bis in die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts erarbeiten. Dabei berief sich
Gschwind für die Anfangsdatierung auf das Grab
eines Gefallenen des Jahres 197 aus Lyon, während er für die Enddatierung Exemplare aus dem
so genannten Straßenkampfhorizont aus Augst
anführte, wenngleich sie hier mit nur einem Nachweis hinter den runden Dosenortbändern bereits
stark zurücktreten 243. Daher ist nicht ganz auszuschließen, dass das Augster Exemplar ein Altstück
darstellte, während der Typ zu dieser Zeit bereits
aus der Mode war. Interessant sind in diesem
Zusammenhang beispielsweise die ausschließlichen Funde von Dosenortbändern, die mit dem
Kampf von Abritus 251 in Verbindung gebracht
werden244. Sehr wahrscheinlich ein Ortbandbeschlag stellt ein U-förmig gebogenes Bronzeband
mit zwei erkennbaren Löchern dar (Kat.Nr. 155).
Möglich wäre eine Einordnung in die Leistenortbänder vom Typ Wijster, die nicht zwingend rinnenförmig ausgebildet sein müssen, sondern häufig aus zwei einzelnen Ortbändern bestehen, als
Vorder- und Rückseite245. Damit ergibt sich eine
Datierung in die erste Hälfte bis zur Mitte des 5.
Jahrhunderts nach den Forschungen von Böhme,
der sich mit diesem zeitlichen Horizont und vor
allem der Schwertbewaffnung intensiv auseinandergesetzt hat246.
Ebenfalls zur Schwertbewaffnung gehören einige
Beinfunde, darunter ein langrechteckiges Ortband
(Beitrag Deschler-Erb Kat.Nr. 141), ein Schwertgriff (ebd. Kat.Nr. 142) und das chronologisch
wichtige Parierstück (ebd. Kat.Nr. 143). Letzteres
datiert aus der Mitte bzw. dem dritten Viertel des
5. Jahrhunderts. Chronologisch rückt es damit eng
an das Ortband Kat.Nr. 155.
Lanzenspitzen/Pfeilspitzen/Geschossspitze/
Lanzenschuh
Drei Lanzen-/Speerspitzen können im Fundmaterial bestimmt werden. Gewichtsangaben werden bei den Passauer Funden nicht gemacht, die
schlechte Erhaltung der Eisenfunde und die starke Restaurierung lassen keine seriösen Angaben
mehr zu.
Während der Speer als Wurfwaffe eingesetzt wurde, verblieb die Lanze (hasta) in den Händen des
Infanteristen oder Reiters und wurde zum Stoß
verwendet. Funktional ist die Unterscheidung aber
allein aufgrund des erhaltenen Eisenteils kaum zu
machen247. Allen Passauer Funden gemeinsam ist
der flach-rautenförmige Blattquerschnitt. In der
Blattform unterscheiden sie sich aber. Die Spitze Kat.Nr. 156 erhält durch die im Bereich des
Schaftübergangs mit einem deutlichen Knick einziehenden Seiten eine spitzdreieckige Grundform.
Sie findet eine Parallele im benachbarten Boiotro248. Die Befunde sprechen beim Niedernburger
Stück für eine Datierung in das späte 4./frühe 5.
Jahrhundert249. Ähnlich, aber deutlich massiver
und mit weniger stark einziehenden Seiten ist Kat.
Nr. 158. Das wuchtige Stück findet beispielsweise
Vergleiche in Isny250. Eine eher blattförmige Form
hat Kat.Nr. 157251. Sie steht damit den als Pfeilspitzen bestimmen Kat.Nr. 162 und 163 nahe.
Drei dreiflügelige Pfeilspitzen stammen aus Passau-Niedernburg. Zwei davon sind bereits in der
1988 von Werner Zanier publizierten Liste enthalten252. Der Nachweis spezieller Bogenschützeneinheiten in Passau kann mit diesen Funden
nicht geführt werden. Offenbar waren Teile von
Auxiliartruppen mit Bögen bewaffnet, mit denen
Pfeile mit dreiflügeligen Spitzen verschossen wurden253. In der Regel gehen die Bearbeiter dabei von
Reflexbögen aus. Die Niedernburger Stücke sind
den Flügelformen 2 (Kat.Nr. 160), wohl 3 (161)
242 Gschwind 2004, 142–152 v. a. 148 f. Taf. 39,C 243.244; Miks 2007, 332.
243 Gschwind 2004, 148; 150. – Zum Grabfund von Lyon: Wuilleumier 1950, 146–148 mit 147 Abb. 1. – Zum Straßenkampfhorizont in Augst: Martin-Kilcher 1985; Schatzmann 2013, 187–191 mit Bestätigung der Datierung
und Deutung sowie der Anzeige eines bislang unveröffentlichten Dosenortbandes ebd. 189 Abb. 127.
244 Radoslavova u. a. 2011, 45 Nr. 41–46.
245 Miks 2007, 418.
246 Böhme 1994, 77.
247 Deschler-Erb 1999, 20.
248 Altjohann 2012, Taf. 2,13. – Vgl. auch Pohl 1969, Taf. 41,7; Gschwind 2004, Taf. 78,D 50.
249 Vgl. den Beitrag von M. Mackensen, Kat.Nr. 3; 5.
250 Garbsch 1971, Abb. 5,29.
251 Vgl. Walke 1965, Taf. 108,2; Zanier 1992, Taf. 24,C 21.
252 Zanier 1988, 16 Nr. 68 (es handelt sich um die Kat.Nr. 159 und 161).
253 Vgl. Zanier 1988, 12 f. mit Anm. 65; Gschwind 1999; Gschwind 2004, 184; Zanier 2016, 342 f.
– 290 –
und einmal am ehesten 4 (159) nach Zanier zuzuweisen254. Lediglich Form 4 hat chronologische
Relevanz mit einer Datierung in das 4. Jahrhundert. Der Gebrauch der Stücke als Kriegswaffe ist
belegt, Jagdeinsatz jedoch nicht zweifelsfrei auszuschließen. Die offenbar recht unproblematische
Herstellung der Stücke würde beide Einsatzszenarien gleichermaßen begünstigen255.
Drei weitere Spitzen gehören zur Gruppe der
blattförmigen Pfeilspitzen mit geschlitzter Tülle
(Kat.Nr. 162–164). Typisch sind die recht schmalen Tüllen256. Gute Vergleiche finden alle Niedernburger Objekte im Köcherinhalt eines Grabes aus
Westendorf 257. Der einfache Typ lässt sich weiter
bis in die Merowingerzeit verfolgen 258. Ob hier
die Übernahme einer translimitanen Pfeilspitzenform in das reichsrömische Formengut vorliegt, ist
schwer zu entscheiden. Bereits Ursula Koch wies
für den Bereich der Germania magna auf eine Verzerrung der Verbreitungsnachweise aufgrund fehlender oder vorhandener Sitte der Waffenbeigabe
hin259. Diskutiert wird vor allem für Vertreter mit
kräftiger Tülle, ob und wie sich von einem Bogen
verschossene Pfeilspitzen von solchen unterscheiden lassen, die von Hand geworfen wurden 260.
Bei Kat.Nr. 165 handelt es sich um eine Geschossspitze mit geschlitzter Tülle und nicht abgesetzter
Spitze261. Häufig sind bei diesen Stücken Löcher
für Befestigungsnägel zu beobachten, ein solches ist aber hier nicht zweifelsfrei auszumachen.
Hauptsächlich sind solche Spitzen aus limeszeitlichen und spätantiken Zusammenhängen bekannt,
allerdings existieren wenige frühere Nachweise262.
Für diese Stücke wird wiederum diskutiert, ob
254
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258
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270
Kriterien für die sichere Zugehörigkeit zu Torsionsgeschützen bzw. für die Nutzung als Wurfpfeil
zu benennen sind 263.
Bei Kat.Nr. 166 auffällig ist der annähernd rechteckige Tüllenquerschnitt264. Das macht eine Interpretation als Lanzenschuh sehr viel wahrscheinlicher als eine Ansprache als einfache Geschossspitze.
Signumspitze
Eine Spitze (Kat.Nr. 167) fällt aufgrund ihrer
Formgebung und technischer Beobachtungen
auf. Der Unterteil ist rundlich ausgeführt. Ein
Vergleichsstück aus Linz deutete Erwin M. Ruprechtsberger aufgrund der formalen Details als
mögliche Standartenspitze265. Noch besser nachvollziehbar ist dies anhand eines Exemplars aus
Pons Aeni, das von Meike Weber als Signumspitze
angesprochen wurde266. Dabei führte sie vier Parallelen aus Lauriacum an267. Für diese vermerkte
Hans Ubl bei dreien stumpfe Seiten, darunter ein
Exemplar mit Punzinschrift B C268. Er sah in den
Stücken eine spezielle Variante des 3. und frühen
4. Jahrhunderts269. Die besondere Funktion wird
klar durch die stumpfen Seiten, die einen Einsatz
als Waffe ausschließen. Diese Eigenart scheint sich
regelhaft bei diesem Typ nachweisen zu lassen270.
Obwohl dies beim Niedernburger Pendant nicht
ganz so ausgeprägt erscheint, ist auch dieses nicht
unverdächtig: Die Spitze erscheint abgerundet und
die Seiten rundlich anstatt scharfkantig, vor allem
im Vergleich mit anderen Pfeil- und Lanzenspitzen aus Passau. Lediglich die schlechte Erhaltung
Zanier 1988, 6 Abb. 1.
Zur Herstellung: Zanier 1995.
Gschwind 2004, 188.
Csysz 1986, 266 Abb. 5,5.6.8. – Zu diesem Typ vgl. Gschwind 2004, 188 mit Anm. 810 (mit weiterer Literatur).
Koch 1984, 105.
Ebd.
Gschwind 2004, 189.
Vgl. Gschwind 2004, Taf. 88 f. z. B. Nr. D 365; Pfyn 2008, Taf. 22,1049; Zagermann 2010, Taf. 91,3116;
95,3250; 98,3999.
Zur Datierung: Dolenz 1998, 70 f. mit Anm. 290.
Deschler-Erb 1999, 16 f.
Vgl. Gschwind 2004, Taf. 83,D 140.141.155.
Ruprechtsberger 2005, 47 Abb. 27 (rechts).
Weber 2007, 214 f. Abb. 14,M 84.
Ebd. 169.
Ubl 1997, 42. – Die Inschrift deutete er als Hersteller- oder Besitzermarke, lehnte aber explizit eine Auflösung
zu beneficiarius consularis ab.
Ebd. 40.
Vgl. beispielsweise die Stücke bei Boube-Piccot 1994, 177 (Nennung weiterer Parallelen) Taf. 44,408–410;
Maspoli 2014, 70; 122 Taf. 23,231 (Wien).
– 291 –
des Eisens kommt hier als leichter Unsicherheitsfaktor dazu. Die genannten Stücke bilden gemeinsam mit dem Passauer Fund eine einfache Variante von Spitzen, wie sie uns beispielsweise in einem
Objekt aus dem Kastell Weißenburg überliefert
sind 271. Hier ist die Profilierung mit dem runden
Unterteil noch deutlicher. Zudem ist die „Scheibe“ zweimal durchbrochen. Den Charakter des
Stücks, das nicht als Waffe gedacht war, verdeutlicht der Endknopf, der beim Gebrauch versehentliche Verletzungen vermeiden sollte. Sie dienten
demnach entsprechend diverser Darstellungen als
Abschlüsse von Feldzeichen und Amtsinsignien
unterschiedlicher Art272. Wichtig ist die Verwendung von Eisen, die eine Funktion im militärisch/
offiziellen Bereich nahelegt, wohingegen kultische
bzw. private Standartenbekrönungen in Lanzenform regelhaft aus anderem Material bestehen 273.
Bleibt die Frage, ob man beim Passauer Fund den
möglichen Nutzerkreis weiter einschränken kann.
Zunächst einmal geht es darum, ob es sich um den
Abschluss eines Feldzeichens oder einer Amtsinsignie handelt. Eine Unterscheidung scheint beim
derzeitigen Kenntnisstand nicht möglich. Lediglich für Stücke mit Durchbrechungen des Blattes
scheint sich anzudeuten, dass sie als Feldzeichenabschlüsse eher auszuschließen sind274. Eine Unterteilung der verschiedenen Formen und Zuweisung an bestimmte Amtsträger gelingt ebenfalls
nicht275.
Tribulus/Krähenfuß
Der Tribulus Kat.Nr. 168 wurde von Flügel bereits
in seine Fundliste römerzeitlicher Krähenfüße
als Nr. 19 aufgenommen276. Die Mitfunde weisen
das Stück in spätrömische Zeit. Auffällig ist die
dreieckige Gestaltung der Spitzen, die nicht als
Widerhaken ausgebildet sind. Die Tribuli dienten
als Annäherungshindernisse gegen Infanterie und
Kavallerie. Der Begriff wurde aus dem griechischen τρίβολος (dreispitzig, dreizackig) übernommen, obwohl die Objekte eigentlich aus vier Spitzen bestehen277. Wahrscheinlich ist aber die pyramidal wirkende Grundform gemeint. Der Einsatz
war sehr einfach, da aufgrund des Konstruktionsprinzips eine der Spitzen stets nach oben stand.
Beachtet werden musste allerdings, nicht selbst
Opfer der Hindernisse zu werden, da sie, einmal
in Masse ausgelegt, nicht mehr ohne Weiteres ausgemacht werden konnten. Verwendet wurden sie
daher im Felde gegen anrückende Heere oder bei
Festungen, um nur ganz bestimmte Bereiche abzusichern278. Flügel betonte die relative Seltenheit
in römischen Kontexten 279.
Werkzeug
Waagenteile
Kat.Nr. 169 ist ein Aufhängehaken einer Schnellwaage. Die charakteristische Ösenbildung durch
Umwicklung des Endes erlaubt dabei eine Zuweisung zu einer Waage vom Typ Osterburken280.
Kat.Nr. 170 repräsentiert das Laufgewicht einer
Schnellwaage. Die doppelkonische Form ist häufig281. Meist orientierten sich die Gewichte am
römischen Pfund von 327,45 Gramm282. Auch
für das hier vorgelegte Exemplar mit seinen 990
Gramm ist das wahrscheinlich: Angestrebt wurden offenbar 3 römische Pfund. Lediglich anhand
dieser Parameter ist aber keine Rekonstruktion
des vollständigen Waagenensembles zu machen.
271 ORL B 72 Weißenburg Taf. 8,53; Grönke 1997, 97.
272 Grundlegend: von Domaszewski 1885, 50 mit Anm 1; Töpfer 2011, 67 f. 76 f. 169–178; vgl. zu Darstellungen
auch Webster 1986, 113 Abb. 6. – Zur Symbolik der hasta allgemein: Alföldi 1959 mit einigen kritischen Bemerkungen zur Begriffsverwendung bei Eibl 1994, 289. – Ein Exemplar wie in Passau zeigt möglicherweise
der Grabstein eines Gardereiters aus Rom (Eibl 1994, 293 f. Nr. 21).
273 Eibl 1994, 280; Töpfer 2011, 171–173.
274 Töpfer 2011, 77 f.
275 Eibl 1994, 286.
276 Flügel 2010, 146 Nr. 19. Zu ergänzen sind spätrömische Krähenfüße aus Breisach und Oedenburg-Altkirch:
Blunk 2009, Taf. 20,92.93.
277 Siehe hierzu auch Blunk 2009, 62; Flügel 2015, 1023.
278 Flügel 2010, 143 nannte das Beispiel Haltern, wo Nord- und Südwestfront des Lagers Konzentrationen solcher
Objekte aufweisen.
279 Flügel 2015, 1023.
280 Franken 1993, 87 f. mit Abb. 9.
281 Nuber 1967, 31; Hanemann 2014, 109 Anm. 408.
282 Nuber 1967, 31; Grönke/Weinlich 1992, 198 f. mit Abb. 2.
– 292 –
Dies liegt an der Funktionsweise der Objekte, die
mit mehreren Mess- und Aufhängebereichen ausgestattet waren, wodurch eine größere Bandbreite
von Gewichten messbar wurde283. Wie man sich
das Funktionsprinzip des Passauer Fundes vorstellen kann, verdeutlichte Hans Ulrich Nuber anhand
einer Schnellwaage aus Arxtham, für die auch von
einem Laufgewicht von 3 römischen Pfund ausgegangen wurde284. Für dieses Exemplar konnte ein
Messbereich zwischen ca. 1,6 und knapp 10 kg ermittelt werden.
Reb-/Erntemesser
Das kleine Reb- bzw. Erntemesser (falx [vinitoria]285) Kat.Nr. 171, bei dem nur die Spitze leicht
abgebrochen ist, lässt sich innerhalb der typologischen Reihe dieser Messer dem Typ 1 nach Bärbel
Hanemann zuweisen 286. Kriterien sind die kleine
Grundform mit schmalem, sichelartigem Blatt.
Der Gebrauch im Zusammenhang mit dem Weinbau ist nachgewiesen, allerdings sind Exemplare
wie das aus Passau wohl eher Universalgeräte gewesen, anhand derer kein Nachweis für römerzeitlichen Weinbau geführt werden kann 287.
Messer
Zehn Messer- und Klingenfragmente liegen im
Material vor. Die Ersteller der Typologien sahen
vor allem die häufig starke Fragmentierung, Korrosion und bis zur Unkenntlichkeit der ursprünglichen Form abgewetzte Klingen als Hauptprobleme von Klassifizierungen288. Auch für das
Niedernburger Material gilt diese Aussage (vgl.
die Abbildung von Kat.Nr. 177). In den meisten
abgebildeten Fällen kann aber eine Annäherung
versucht werden. Dabei muss sich eine solche auf
Vorlagen einzelner Plätze und Sammlungen stützen, denn bislang gibt es keine umfassende Ana-
lyse römerzeitlicher Messertypen. Grundsätzlich
sind die Form der Klinge und die Gestaltung des
Griffteils die wesentlichen Details, die zur Typbildung führen. Hinzu kommen die Größe und
daraus resultierend meist das Gewicht der Klinge,
wodurch funktionale Einsatzspektren erkenntlich
werden. Bis auf wenige, sehr spezielle Ausnahmen sind Messer kaum chronologisch empfindlich. Soweit bestimmbar, handelt es sich bei den
hier vorgelegten Stücken bis auf eine Ausnahme
(Kat.Nr. 172) um Messer mit Griffangel. Kat.Nr.
172 ist ein Messer mit Griffblatt und geschwungener Klinge289. Befestigungslöcher für die zugehörigen (beinernen) Griffschalen sind nicht erkennbar. Funktional rechnet Rudolf Noll solche Messer
nicht zum Hausstand, sondern sieht in ihnen viel
mehr landwirtschaftlich genutzte Stücke im Sinne eines Haumessers290. Kat.Nr. 173 ist ein typisch
spätrömisches Messer mit lanzettförmiger Klinge, der Form Noll CV 1 e. Kennzeichnend ist die
spitz zulaufende, sehr lange Griffangel, die beim
Passauer Fund aber nicht zur Gänze erhalten ist.
Die formale Bestimmung ist dennoch eindeutig.
Solche Messer haben oft repräsentativen Charakter und sind mit Tauschierung oder anderweitig
dekoriert291. Man interpretiert sie als persönliche
Geschenke, und nicht als Auszeichnungen oder
Rangabzeichen292. Sehr häufig begegnen sie als
Beigaben in Männergräbern293. Die beiden Messer
Kat.Nr. 174 und 175 scheinen diesem anzuschließen zu sein. Charakteristisch ist der Knick auf
dem Klingenrücken 294. Der Typ scheint eher Richtung Pannonien verbreitet gewesen zu sein, und
weniger in Raetien. Die Kat.Nr. 176, 177 und 178
sind wahrscheinlich Messern mit langdreieckiger
Klinge zuzuweisen. Bei Kat.Nr. 176 erkennt man
noch die stark abgewetzte Klingenform, die durch
vielfaches Schärfen der Klinge verursacht ist. Noll
datierte die Stücke in das 2./3. Jahrhundert, Keller führte aber auch spätrömische Exemplare an295.
283
284
285
286
287
288
289
290
291
292
293
294
Dazu und der Formel zur Berechnung: Nuber 1967, 31–35; Mutz 1983, 10–46; Grönke/Weinlich 1992, 198–201.
Nuber 1967, 37–39.
Zur lateinischen Terminologie vgl. Pohanka 1986, 194 f.
Hanemann 2014, 207.
Ebd. 208; vgl. auch Pohanka 1986, 215 f. („auch zum Gebrauch im Küchengarten und im Gemüseanbau“).
Noll 1963, 77; Manning 1985, 108.
Noll 1963, 84 f. (Form C V 2b).
Ebd.
Ortisi 2006 mit Fundliste.
Zagermann 2010, 185.
Clarke 1979, 250 f.
Vgl. Burger 1979, Taf. 18 Grab 95,3; 19 Grab 99,2 und 101,1; Sági 1981, 22 Abb. 7,7; 47 Abb. 31,9; Müller 2010,
228 f., der größere Stücke bereits als Waffen ansprach.
295 Noll 1963, 78; Keller 1971, 79.
– 293 –
Nicht näher bestimmt sind die Kat.Nr. 179 und
180. Auffällig ist Kat.Nr. 181, ein kleines Messer
von vergleichbarer Form, wie die eben besprochenen. Möglicherweise handelt es sich dabei um privates Tischbesteck 296. William Harry Manning definierte seinen Typ 10 mit vergleichbaren Messern,
die ebenfalls recht klein sind 297.
Holzbearbeitung
Ein intakter Löffelbohrer (Kat.Nr. 182) und drei
sehr wahrscheinliche Fragmente (Kat.Nr. 183–
185) gehören zur Holzbearbeitung298. Die pyramidale, also im Querschnitt quadratische, nicht
flachrechteckige Ausführung des Griffteils lassen
die Stücke dem Typ 2 zuweisen 299. Bohrungen in
Bretter, aber auch in Balken dürften in der Größenordnung der Passauer Stücke die wesentlichen
Einsatzmöglichkeiten gewesen sein. Löffelbohrer
stellen damit ein alltägliches und wichtiges Werkzeug dar300, wodurch sich ihre enorme Häufigkeit erklärt301. Eine Bauklammer ist Kat.Nr. 186.
Typisch ist der hochrechteckige Querschnitt des
Rückens. Sie wurden zur Verbindung von Holzelementen beim Bau eingesetzt, je nach Stärke und
Ausführung in unterschiedlichen Teilbereichen302.
Kat.Nr. 187 könnte aufgrund seiner Formgebung,
aber auch wegen des Querschnitts ein Zieheisen
aus dem Bereich der Holzbearbeitung sein303. Eine
Festlegung erfolgt hier aber nicht: Auffällig wären die kurzen Befestigungsdorne304 und die zwei
Griffe bei einer so kurzen Klingenlänge305. Daher
kommt ebenso eine Deutung als Kästchengriff mit
verdicktem Mittelteil in Frage.
Sonstige Werkzeuge, Baubestandteile,
Gefäßteile
Einen Pfriem stellt Kat.Nr. 188 dar. Regelhaft
handelt es sich dabei um eine Beigabe merowingerzeitlicher Männergräber, allerdings ist der eigentliche Zweck dieses Instruments nicht völlig
klar. Erste Nachweise liegen aber bereits aus der
Spätantike vor, weswegen das Stück hier mit aufgeführt wird306. Als Splint wird der Stift mit ringförmigen Ende Kat.Nr. 189 angesprochen.
Als Spitzzange ist Kat.Nr. 190 zu bezeichnen, es
handelt sich hierbei um eine Variante der Kneifzange. Das intakte Exemplar ist auffällig klein,
was typisch für solche Zangen ist. Hanemann sah
sie weniger dem Instrumentarium eines Grobschmieds zugehörig, vielmehr handelte es sich um
Zangen, die beispielsweise zum Drahtziehen, Biegen und Nägelziehen verwendet wurden307. Das
Passauer Exemplar ist ihrem Typ 6 A zuzuweisen308. Um die Chronologie der Stücke entspann
sich eine kontroverse Diskussion, denn mitunter
wird angezweifelt, dass der Typ bereits in römischer Zeit bekannt war309. Der Fund aus Passau ist
daher ein wichtiger Beleg, der die römerzeitliche
Datierung dieser Zangen untermauert.
Ihre geringe Länge von nur 13,5 cm erschwert die
Bestimmung des Einsatzzwecks einer zur Hälfte
erhaltenen Bügelschere mit U-förmigem Bügel
(Kat.Nr. 191). Meist geht man ab einer Länge von
um 15 cm von einer Verwendung zur Schafschur
aus310. Kleinere Exemplare, wie das Passauer
Stück, werden als Toilettgerät angesprochen, die
zur Haar- und Bartpflege dienten311, wenngleich
296
297
298
299
300
301
302
303
304
305
306
307
308
309
Fellmann 1990, 201; vgl. auch Werner 1968, 658–660.
Manning 1985, 113 f.
Grundlegend: Gaitzsch 1980, 28–33.
Hanemann 2014, 388; vgl. auch die Einteilung bei Pietsch 1983, 43 f.
Zur Funktion zusammenfassend Hanemann 2014, 385.
Vgl. beispielsweise die Zusammenstellungen bei Hoeper 2003, 96 Anm. 379; Hanemann 2014, 386 f.
Schaltenbrand Obrecht 1996, 189.
Pietsch 1983, 73 Taf. 26,561.563. Vgl. auch die Klingenform im Querschnitt ebd. Taf. 26,585.
Vgl. Gaitzsch 1980, Taf. 56,280.
Vgl. Gaitzsch 1984, 388 f.
Vgl. Burger 1979, Taf. 39,3.
Hanemann 2014, 326.
Ebd. 325 Abb. 285,8.
Gaitzsch 1980, 232; Pietsch 1983, 53 Anm. 539. – Beispielsweise sieht H. Appler die römerzeitliche Datierung
eines guten Vergleichs vom Köchler Köpfl bei Vomp skeptisch: Appler 2010, 66; 74 Taf. 12,18. – Jockenhövel
2001, 98 Abb. 5,7 spricht eine latènezeitliche Zange aus Niederösterreich bereits als Spitzzange an.
310 Pohanka 1986, 274 f.; Schaltenbrand Obrecht 2008, 118; Hanemann 2014, 232 f. – Zu Darstellungen von Scheren, meist in Kombination mit einem Kamm als Symbol der Wollgewinnung siehe Zimmer 1982, 25.
311 Manning 1985, 34 (type 3); Hanemann 2014, 233.
– 294 –
recht eindeutig ist, dass professionelle tonsores andere Geräte einsetzten312.
Einen Spitzmeißel stellt Kat.Nr. 192 dar. Es handelt sich dabei um einen heterogenen Werkzeugtyp mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, die je
nach Ausführung variieren313.
Lederbearbeitung weist das Locheisen Kat.Nr.
193 nach314. Die Verbreiterung im Kopfbereich
rührt vom Gebrauch zusammen mit einem Hammer, wenn dickes Leder gelocht wurde. Der Lochquerschnitt scheint dabei recht klein gewesen zu
sein315. Allerdings ist der genaue Durchmesser
aufgrund des Erhaltungszustands nicht zweifelsfrei anzugeben.
Unbestimmt bleibt das mutmaßliche Werkzeugfragment Kat.Nr. 194. Unsicher ist auch die Ansprache von Kat.Nr. 195 als möglicher Tiegel.
Im Fundmaterial singulär ist Kat.Nr. 196. Es handelt sich um eine Art Eisensplint, dessen Kopf
massiv mit Blei ummantelt ist. Am unteren Ende
des im Querschnitt flachen Eisenteils befindet sich
eine längliche Öffnung. Aus Ladenburg hat Thomas Schmidts ein gut vergleichbares Stück vorgelegt, ein weiteres stammt aus dem Gutshof von
Köln-Widdersdorf 316. Lediglich die Gestaltung des
Eisenteils im Bereich der Bleiummantelung ist
in Passau nicht bewertbar, da der Bleikopf dieses
vollständig umschließt. Eine T-förmige Ausbildung wie in Ladenburg dürfte aber sehr wahrscheinlich sein, da so der Bleimanschette ein optimaler Halt gewährt wird. Eine eindeutige Funktionsbestimmung gelang auch für das Exemplar aus
Ladenburg nicht. Sowohl der schwere Bleikopf
als auch die schlitzartige Öffnung im unteren Teil
sprechen auf den ersten Blick für eine Aufgabe im
Sinne eines Splints. Dieser sollte ein größeres Objekt auf einer Steckverbindung halten und gleichzeitig selbst am Herausfallen gehindert werden.
Reibnägel von Wägen haben ähnliche durchbohrte
Enden. Allerdings ist eine solche Interpretation
wegen der flachrechteckigen Querschnitte der be312
313
314
315
316
317
318
319
320
321
kannten Stücke auszuschließen317. Denkbar wäre
eine Ansprache als Achsvorstecker, wenngleich
es sich dann um keinen besonders gängigen Typ
handeln würde. Zur Vorsicht mahnen drei Exemplare aus Rottenburg, die sich aufgrund eines
wesentlichen Details von den anderen bekannten
unterscheiden: der „Kopf“ besteht aus Stein, nicht
aus Blei. Dieses Detail ließ Anita Gaubatz-Sattler
zu einer Deutung als Gewichte kommen318. So wäre die rechteckige Öffnung zum Einhängen des
Gewichtes an einer Schnellwage gedacht. Die bekannten Gesamtgewichte der vollständigen Stücke
belaufen sich auf 390 g (Rottenburg) und 375,85
g (Passau). Zwar liegen diese Gewichte nahe beieinander, ein Zusammenhang mit dem römischen
Pfund erschließt sich aber nicht, es sei denn, man
wollte 14 Unzen als Richtschnur annehmen, wodurch man einen Zwischenschritt zwischen libra
und mina erhalten würde. Manning veröffentlichte ein ähnliches Objekt aus den Beständen des
British Museum319. Diesem Fund fehlt aber die
typische Öffnung im unteren Bereich des Eisenteils, außerdem liegt hier kein flacher, sondern
ein quadratisch-rechteckiger Querschnitt vor. J.
H. Money folgend, interpretierte er das Objekt im
Sinne eines Abstandhalters, hier zur Verwendung
in Heißräumen eines Bades um Luftzirkulation
zwischen Mauer und Wand zu gewährleisten320.
Die Exemplare mit flachem Querschnitt und Öffnung am Ende müssen anders funktioniert haben.
Man konnte sie nicht in eine Mauer einschlagen,
und in der Regel war der Bleikopf nicht beweglich, so dass das Eisenende in Funktion eines TNagels genutzt werden konnte. Zu beachten sind
auch eiserne Laschen (regulae ferreae), die auf
einer Seite als T-Nagel, auf der anderen Flach
und mit Loch zum Annageln an Deckenbalken
versehen sind321. Allerdings fehlt diesen offenbar
die Bleiummantelung bzw. es fehlen die Abstandhalter. Klar ist, dass die Stücke eine bestimmte, gemeinsame Funktion gehabt haben müssen,
Haberey 1932; allgemein: Garbsch 1975, 86–89.
Vgl. Pietsch 1983, 37–40.
Zum Typ: Schaltenbrand Obrecht 1996, 148; Schaltenbrand Obrecht 2008, 118.
Vgl. Walke 1965, Taf. 128,16.
Schmidts 2004, Taf. 62 O 19; Liesen 2003, 448 f. Abb. 6,10 (Interpretation des Schlitzes als Nachspannvorrichtung, um Holzelemente zu fixieren). Ob die von B. Liesen angeführten möglichen Vergleiche bei Luik
1996, Taf. 1,12.13 in diese Gruppe gehören, bleibt fraglich.
Siehe hierzu Hanemann 2014, 270 Anm. 270.
Gaubatz-Sattler 1999, 484 Taf. 101,2.3.
Manning 1985, 132 Taf. 62,R 65.
Money 1977, 347 Abb. 6.
Baatz 1988, 69 f. Abb. 11.
– 295 –
zu ähnlich und gleichförmig ist ihre Gestaltung
jeweils.
Eiserne Haken mit Beschlagplatte wie Kat.Nr. 197
fanden Verwendung im Haushalt, während Attaschen mit Schlaufen (Kat.Nr. 198) wohl Randbeschläge für Eimerhenkel darstellen322. Das wohl
mit einem Nagel durchlochte Blech Kat.Nr. 199
kann funktional nicht zweifelsfrei zugeordnet
werden. Die Stäbe Kat.Nr. 200 und 201 könnten zu
Bratrosten gehört haben323. Allerdings weisen deren Querstäbe häufig rautenförmige Querschnitte
auf.
METALL: BLEI
Besonders auffällig sind drei Bleisiegel (Kat.Nr.
202–204; Abb. 1). Solche Objekte versiegelten
Briefe und Warensendungen unterschiedlicher
Art. Bislang wird dabei von staatlich-/öffentlichen und privaten Sendungen ausgegangen. Der
Fundort kennzeichnet den Bestimmungsort der
Sendung, während der Ausgangspunkt und der genaue Charakter der Sendung meist unklar bleiben.
Abb. 1. Die Bleiplomben Kat. Nr. 202 und 203 mit
Stempelungen. M. 2 : 1. Foto: Archäologische Staatssammlung München, St. Friedrich.
322
323
324
325
326
327
328
329
330
Peter Kritzinger maß den Objekten unlängst wieder verstärkt zollrechtliche Bedeutung bei324. So
sollen sie zum einen den Besitzer (also Absender)
der gesiegelten Ware nennen, gleichzeitig aber
kennzeichnen, ob Ware vom Zoll ausgeschlossen
ist. Damit positionierte er sich gegen die Ansicht
von Michael C. W. Still, der bei bestimmten Stücken keinen Zusammenhang mit dem Zollwesen
sah (s. u.).
Die technischen Details erlauben für alle hier vorgelegten Plomben eine Zuweisung zum Typ 5 nach
Still, also der häufigsten formalen Ausprägung römischer Plomben mit Buckel auf der Rückseite.
Bei zweien ist dieser Buckel besonders ausgeprägt.
Die Form und Charakteristika der Stempelungen
zeigen, dass noch flüssiges Blei auf die Schnürung
gegossen und anschließend gestempelt wurde325.
Gewebeabdrücke werden als Hinweise auf Säcke
gedeutet326, noch nicht mit letzter Sicherheit geklärt ist dennoch die Entstehung der Rückseite als
Buckel, der mal besonders tief, mal nur sehr flau
sein kann. Wohl eindeutig ist aber, dass die Siegel
direkt auf die zu siegelnde Schnürung und damit
das (Waren-)Paket appliziert wurden327.
Möglicherweise ein Siegelring wurde zur Stempelung der Kat.Nr. 202 benutzt328. Der geprägte
Oberteil zeigt mittig ein gleicharmiges Kreuz.
Problematischer ist die Lesung der Umschrift.
Richtet man das Objekt so aus, dass das Kreuz
senkrecht steht und oberhalb des Kreuzes eine
Lücke zwischen Anfang und Ende der Umschrift
erscheint, fällt auf 11 Uhr der Buchstabe Y auf.
Es handelt sich daher um eine griechische Umschrift. Von dieser ist der erste Buchstabe nicht
erkennbar. Der erhaltene Teil dürfte ΟΛΟTΙΟΥ
oder ΟΛΟΞΙΟΥ zu lesen sein. Eine Entsprechung
konnte ich nicht finden329. Im Corpus von Still ist
die Nummer 1590 von Interesse, hier findet sich
eine ähnliche Kreuzdarstellung und Umschrift330.
Christliche Symbole stehen chronologisch am Ende einer langen Reihe religiöser Darstellungen auf
Plomben. Still spricht sich für eine früheste Da-
Vgl. Hoeper 2003, 103.
Vgl. Hanemann 2014, 72–76.
Kritzinger 2015, 220.
Still 1995, 43.
Weiß 2006, 234.
Kritzinger 2015, 198 f.
Vgl. zu den verschiedenen Nachweisen Still 1995, 43.
Für die Möglichkeit, das Stück mit ihm zu diskutieren, sei P. Kritzinger (Jena) herzlich gedankt.
Still 1995, 543 Nr. 1590; Abb. bei Culică 1975, 243 Taf. 4,42. – Vgl. auch die Umschrift bei Culică 1979, Abb.
2,137.
– 296 –
tierung ab dem 5. Jahrhundert aus331. Der Genitiv
spricht indes für eine Privatperson als Siegelnden.
Damit wäre eine Einordnung in die Gruppe der
Händlersiegel gegeben, denen Still eine Funktion
im Bereich der Verzollung abspricht. Vielmehr
sollten sie die Sicherheit des transportierten Warenpaktes garantieren und gleichzeitig eine Identifikation innerhalb einer größeren Schiffsladung
sicherstellen332. Nachdem die Ware an ihrem Zielort Passau angekommen war und entladen wurde,
war das Siegel nicht mehr notwendig und wurde
entfernt. Die Reise, die das Stück zurückgelegt
hatte, war lang, denn eine Herkunft aus dem griechischsprachigen Osten ist sehr wahrscheinlich.
Die einstige Ware bleibt unbekannt.
Ein weiteres Siegel (Kat.Nr. 203), mit stark ausgeprägtem Rückseitenbuckel, zeigt ein dezentriert
angebrachtes, rechteckiges Stempelfeld auf der
Oberseite. Eine eindeutige Lesung des Formulars
gelingt nicht. Klar ist, dass es sich um zwei Zeilen
handelt. Man wird von jeweils zwei bis drei Buchstaben ausgehen können. Nimmt man an, dass an
der Seite, die am Siegelrand liegt, begonnen wird
zu lesen, lässt sich Folgendes vorschlagen: In Zeile
1 ein S und ein bis zwei unbekannte Buchstaben,
in Zeile 2 zwei unbekannte Buchstaben und wohl
noch ein S. Kombinationen von drei Buchstaben
werden in aller Regel als abgekürzte tria nomina
verstanden. Auch paarweise in zwei Zeilen kommen solche vor333. Anton Höck veröffentlichte vom
Martinsbühel bei Zirl eine größere Serie von Bleisiegeln. Ein Typ trägt die Stempelung S A/H O
S, was mit der hier vorgeschlagenen Lesung gut
vereinbar wäre334. Aufgelöst wird die Abkürzung
HOS von Höck zu Hospitium335. Die Nennung des
Begriffes Hospitium auf einer Plombe wäre ausgesprochen interessant. Grundsätzlich wird damit
das Einquartierungsrecht (von Truppen) bezeichnet. Vor allem in der Spätantike, konkret der Zeit
der Aufnahme gotischer Truppen ins Reichsgebiet, ist das Hospitium ein wichtiges Thema der
Gesetzgebung. Mitunter wird diskutiert, inwieweit
auch Lebensmittel dazu gehörten, also Sachleis-
331
332
333
334
335
336
337
338
339
tungen über das reine Gewähren eines Obdachs
hinaus336. Vor dem Hintergrund des Nachweises
eines tribunus gentis auf dem Martinsbühel wäre
das besonders bemerkenswert.
Beim dritten Bleisiegel (Kat.Nr. 204) fällt nicht
nur der ausgeprägte Rückseitenbuckel auf, sondern auch die sehr tiefe, rechteckige Stempelung.
Weder Buchstaben noch bildliche Darstellungen
sind erkennbar. Sehr wahrscheinlich zeigt der extrem tiefe Eindruck, dass noch in sehr flüssigem
Zustand gestempelt wurde, weswegen sich der
Abdruck nur als Vertiefung zu erkennen gibt. Bei
diesem Stück ist außerdem ein griffartiger Fortsatz auf der Oberseite zu beobachten. Hier lief das
Blei über den für den Guss vorgesehenen Bereich
hinaus, was wiederum für das Gießen bei sehr
flüssigem Blei spricht.
Die Bleisiegel geraten derzeit wieder verstärkt in
den Fokus der Archäologie, vor allem aus Raetien existieren einige Ensembles, die vielversprechende Auswertungsansätze ermöglichen. Ein
größeres kaiserzeitliches Ensemble aus Dambach
veröffentlichte unlängst Valeria Selke337. In die
Zeit der Spätantike gehören der Martinsbühel bei
Zirl, Innsbruck-Wilten, Burghöfe und Passau. Allen gemein ist ihre verkehrsgeografische Lage338,
Innsbruck-Wilten war Standort eines großen Speichers, während für den Martinsbühel und Burghöfe anhand der Notitia Dignitatum die Zugehörigkeit zur spätrömischen Militärverwaltung belegbar ist.
In zwei Fällen begegnen eingerollte Bleibleche
(Kat.Nr. 205 und 206). Man wird sie als Netzsenker interpretieren dürfen. Dafür sprechen einige
Befunde, unter anderem auch das sogenannte Fischergrab, Grab 13 der Nekropole an der via Gorizia in Riva del Garda339. Aufgrund der Flusslage
Passaus dürfte der Fischfang sicher zum Alltag
der Bewohner gehört haben.
Ritzungen auf Bleiblechen wie Kat.Nr. 207 sind
recht häufig, ohne dass im Einzelfall ein Sinngehalt oder gar Buchstaben darin erkannt werden
können.
Still 1995, 203.
Ebd. 215.
Vgl. die Nr. 1235 bei Still 1995, 488.
Höck 2003, 179 Taf. 17,A 149.
Ebd. 68.
Krieger 1992, 30–44 v. a. 41 f.
Selke 2014, 113.
Bender 2000, 176–178; Mackensen/Schimmer 2013, 413 (M. Mackensen).
Das Inventar ist abgebildet bei Cavada/Marzatico 1985, 51.
– 297 –
GAGAT
Der einzige Niedernburger Fund aus Gagat ist ein
Armringfragment (Kat.Nr. 208). Es liegt keine naturwissenschaftliche Untersuchung des Materials
vor, weswegen nicht nur Gagat, sondern auch Sapropelit und Lignit in Frage kommen340. Bei allen
handelt es sich um optisch sehr ähnliche biochemische Umwandlungen organischen Materials,
hier meist Holz.
In großem Stil wurde Gagat in Britannien gewonnen und wohl bereits in Form fertiger Schmuckstücke bis in unsere Gegend verhandelt341. Armringe gehören dabei zum typischen Repertoire.
Einfache spätantike Glasarmringe werden aufgrund ihrer dunklen Färbung gerne als Imitat der
wohl kostspieligeren Pendants aus Gagat verstanden342. Charakteristisch für Gagatschmuck ist wie
beim Passauer Fund der häufige Kerbdekor343. Um
400 rechnet man mit einem Belieferungsende mit
Gagatschmuck aus Britannien344.
KERAMIK, ZIEGEL
Mehrere Fragmente aus Pfeifenton sind zu einer
Terrakottafigur (Kat.Nr. 209) aus der Werkstatt
des in Augustodunum-Autun tätigen Pistillus zu
ergänzen. Die Töpferzuweisung gestatten die Inschriftenreste […]TILLVS auf der Rückseite. Sie
erscheinen vertieft, waren auf dem Model daher
erhaben345. 2010 gelang in Autun die Entdeckung
des Pistillus-Ateliers346. Es handelt sich bei der
Figur um die Darstellung einer sitzenden Frau im
Korbstuhl. Die so Dargestellte wird als dea nutrix
interpretiert, weil sie ein oder zwei Kinder stillt347.
Die Oberkörpergestaltung (ein Kind, zwei Kinder)
ist beim Passauer Fund aber unklar348, wahrschein340
341
342
343
344
345
346
347
348
349
350
351
352
353
354
licher ist aber eine Ergänzung zu der Variante mit
zwei Kindern349. Auffällige Details sind die Querbänder des Korbstuhls hinten und die V-förmigen
Gewandfalten im Unterschenkelbereich350. Sie
verbinden das Passauer Exemplar aufs Engste
mit einem Fund aus dem Gräberfeld von Regensburg351. Zwar sind publizierte Stücke aus Heiligtümern und Gräbern, vor allem aufgrund der guten
Erhaltung, häufiger als gewöhnliche Siedlungsfunde. Allerdings deutet sich an, dass solche Stücke auch in Hausaltären regelhafte Verwendung
fanden352. Dort gehören sie in den Kontext des
Schutzes der Familie und der Kinder353. Obwohl
es sich um fast industriell hergestellte Massenware handelt, kommt gerade solchen Stücken, die in
privaten Lararien aufbewahrt wurden, besondere
persönliche Bedeutung zu. Aus England wurden
einige Kinderbestattungen bekannt, denen sehr
alte Pfeifentonfiguren beigegeben waren, welche
in diesem Sinne als besondere, privaten Schreinen
entnommene Beigaben interpretiert wurden354.
In Sekundärverwendung wurde ein Ziegel-(fragment?) (Kat.Nr. 210) als Schärfstein gebraucht.
Das belegen die rundlich verschliffenen Kanten.
Aufgrund der unhandlichen Form wird es sich um
einen feststehenden Schleifstein gehandelt haben:
Bewegt wurde beim Schärfvorgang also nicht der
Stein, sondern das zu schärfende Objekt. Weitaus
häufiger in Verwendung standen in Passau aber
unmittelbar für diesen Zweck gefertigte Schärfsteine, hier die Kat.Nr. 211–224.
STEIN
15 Schärfsteine begegnen im Fundmaterial von
Niedernburg (Kat.Nr. 211–224). Untersuchungen
des Steinmaterials liegen nicht vor. Die römische
Pfyn 2008, 153 (B. Hedinger).
Hagen 1937, 78 f.
Giesler 1981, 70; Pollak 1993, 98; Konrad 1997, 71.
Hagen 1937, 90 f.
Zusammenfassend Giesler 1981, 70.
Vgl. hierzu Schauerte 1985, 39.
http://www.inrap.fr/archeologie-preventive/Actualites/Communiques-de-presse/p–10804-Pistillus-celebrepotier-antique-retrouve-a-Autun.htm-Zuletzt abgerufen am 7. Dezember 2015.
Schauerte 1985, 26 f.
Rouvier-Jeanlin 1972, Nr. 383 (ein Kind), Nr. 407 (zwei Kinder).
Schauerte 1985, 26 f.
Vgl. Vertet/Vuillemot 1974, Taf. 1a–c; Schauerte 1985, 325 Nr. 903 Taf. 108,1–3.
Lange 1990, 318; von Schnurbein 1977, Taf. 204.
Dasen 1997, 127 (allgemein zur Verbreitung); Raselli-Nydegger 1998, 83.
Dasen 1997, 136.
Burleigh u. a. 2006, 289–292.
– 298 –
Zeitstellung ergibt sich aus den entsprechenden
Befunden. Die Gebrauchsspuren und die Form der
Stücke bestätigen die Zuweisung. Der Haupteinsatzzweck war die Landwirtschaft (Sensen, Sicheln), wenngleich auch im Handwerk (Metzgereien) und häuslichen Bereich (Küchen-, Rasiermesser) solche Steine häufig gebraucht wurden. Aber
nicht nur zum Schärfen von Klingen, auch zur
Bearbeitung von Bein oder in manchen Fällen als
Glättstein fanden solche Stücke Verwendung355.
Die meisten Passauer Exemplare sind für den Gebrauch als Schleif-/Wetzstein zugerichtet worden.
Während besonders große, schwere Stücke und
Exemplare von eher unhandlicher Formgebung
als feststehende Schleifsteine interpretiert werden,
sind die Passauer Steine wahrscheinlicher als mobile Wetzsteine einzuordnen356. Diese konnten beispielsweise bei der Ernte mit sich geführt werden,
um je nach Bedarf nachzuschärfen. Die meisten
hier vorgelegten Stücke gehören in das Spektrum
der Formen 2 und 3, die Zanier für Schärfsteine
aus Ellingen definiert hat357. Lediglich die zwei
bzw. drei sehr langen, aber schmal gehaltenen Exemplare entsprechen diesem Schema nicht.
ZUSAMMENFASSENDE
SCHLUSSBETRACHTUNG
Es wäre sehr reizvoll, die beiden benachbarten
Komplexe Boiotro und Batavis miteinander zu
vergleichen. Allerdings liegt aus Niedernburg ein
so wesentlich größeres Spektrum vor, dass ein solcher Vergleich zu verzerrt wäre und nur in Einzelfällen Sinn macht358.
Chronologisch gehören die frühesten Stücke aus
Niedernburg noch in das 1./2. Jahrhundert. Zu
nennen sind dabei die Spiegelscheibe (Kat.Nr. 60),
sehr wichtig ist aber auch der Schnürhaken (Kat.
Nr. 145), der von einem Schienenpanzer stammt.
Die Datierung solcher Stücke reicht wohl nicht
weit in das 2. Jahrhundert hinein. Ein sehr großer
Teil des Materials ist dem 2./3. Jahrhundert zuzuweisen, vor allem zahlreiche Riemenbeschläge
gehören in diesen Kontext. Die Siedlung des 4.
Jahrhunderts beleuchten Schmuckbestandteile wie
355
356
357
358
359
360
die Haarnadeln (Kat.Nr. 21–31), wenngleich wenige Stücke auch noch dem 3. Jahrhundert angehören könnten. Auch die Armreife und Fingerringe
sind meist der spätantiken Siedlung zuzuweisen
(Kat.Nr. 32–46). Sie charakterisieren Batavis als
typische Siedlungsform der Spätantike, nämlich
eine Zivilsiedlung mit militärisch-/staatlicher
Komponente. Letztere wird repräsentiert durch
Zwiebelknopffibeln (Kat.Nr. 8–18) und bestimmte Gürtelteile (Kat.Nr. 65–68, 70–72), aber auch
durch Waffen, wenngleich nicht alle Stücke so eng
datierbar sind, dass sie definitiv der spätantiken
Phase zuweisbar wären. Mit den spätesten Kleinfunden erreicht man das 5. Jahrhundert. So gehört
die Kerbschnittriemenzunge (Kat.Nr. 70) wohl in
die Zeit um 400, das Ende des Kerbschnitthorizontes ist aber derzeit noch nicht so eng datierbar
und wird meist in Zusammenhang mit dem Aufkommen der einfachen und punzverzierten Garnituren gesehen. Auch das sehr wahrscheinlich als
Ortband vom Typ Wijster zu bestimmende Blechfragment (Kat.Nr. 155) gehört in die erste Hälfte
des 5. Jahrhunderts.
Für Batavis wird seit geraumer Zeit diskutiert, ob
man bereits vor der spätantiken Nennung einer
cohors Batavorum in der Notitia Dignitatum mit
der Präsenz eben dieser cohors Batavorum equitata IX milliaria exploratorum rechnen darf 359.
Die Entdeckung diverser Gräben führte zur Postulierung eines Militärlagers, dessen Größe und
genaue Lage allerdings unklar blieben360. Eine
militärische Komponente ist stets im Fundmaterial vorhanden. Dazu gehört für die Frühzeit
der Schnürhaken vom Schienenpanzer (Kat.Nr.
145). Er bleibt aber das einzige Fragment, das in
einen so frühen Zeitabschnitt gehört. Zurückhaltender sind die Fragmente von Paraderüstungen
(Kat.Nr. 146–150) zu bewerten, denn sie waren
als Altmaterial zum Wiedereinschmelzen vorbereitet. Grundsätzlich ist aber eine Herkunft zumindest aus der Umgebung des Fundortes sehr
wahrscheinlich. Eindeutiger ist der kegelförmige
Niet (Kat.Nr. 152) eines Helmes vom Typ Niederbieber. Thomas Fischer diskutierte bereits 1987
die Möglichkeiten zur Deutung: Da offenbar eindeutige Befunde fehlten, diverses Fundmaterial
Vgl. Bücker 2007, 140 f.
Hanemann 2014, 218. – Vgl. auch die Darstellungen bei Zimmer 1982, 183 f. Nr. 117–119.
Zanier 1992, 282–285.
Vgl. das sehr ähnliche frühe Fibelspektrum bei Schönberger 1956, 59 Abb. 12,1.2.10.
Christlein 1979, 98; Fischer 1987a, 101; Niemeier/Wolff 2003, 38; Reuter 2007, 121.
Niemeier/Wolff 2003, 38–41 Abb. 21. – Vgl. auch zusammenfassend Farkas 2015, 43.
– 299 –
aber klar militärischen Ursprungs war, ging er
von einer Militärpräsenz im 2./3. Jahrhundert aus.
Allerdings wies er auf den Umstand hin, dass es
sich um Altmaterial zum Wiedereinschmelzen
handeln könnte oder aber um Material, dass bei
Kampfhandlungen im Zuge der Zerstörung einiger Plätze des raetischen Limes wohl im Jahr 254
in den Boden kam361. Für eine ganze Reihe von
Lagern ist ein abruptes Ende nachgewiesen, auch
für Passau kommt das in Frage. Zunächst fällt auf,
dass ein relativ großes Ensemble an militärischen
Ausrüstungsgegenständen und militärisch/zivilen
Riemenbeschlägen aus einem recht engen Zeithorizont stammt. Hinzu kommen Funde von Lanzen
(Kat.Nr. 156–158) und einer Signumspitze (Kat.
Nr. 167), die keine üblichen Verlustfunde darstellen362. Weitere Details sprechen für ein massives
Schadensfeuer: Altmetallfragmente, die zum
Wiedereinschmelzen vorbereitet waren, zeigen
deutliche Brandspuren, die nicht in Zusammenhang mit der Schmelzvorbereitung stehen können, beispielsweise die Paraderüstungen (Kat.Nr.
146–150) und die Großbronzen (Kat.Nr. 114–118).
Auch ein Ensemble von Kästchenbeschlagblechen
(Kat.Nr. 98–100) ist hier von Interesse, denn offenbar sind die Stücke zusammengehörig und zeigen,
dass ein intaktes Kästchen verbrannte. Die Kat.
Nr. 94, 95, 96, 99 und der Schlüssel 106 stammen
aus derselben Hüttenlehmschicht aus dem letzten
Viertel des 3. Jahrhunderts und sind möglicherweise planiertes Material des vorangegangenen
Brandes. Die Pfeifentonfigur (Kat.Nr. 209) weist
ebenfalls starke Brandspuren auf. So könnte in der
Zusammenschau ein Ereignis postuliert werden,
wie es Bernd Steidl für Pons Aeni erwogen hat363.
Das chronologisch empfindlichste Material wären
dabei die Scharnierarmfibeln, die Dosenortbänder und einige Beschläge sowie das Vorhandensein von Paraderüstungsteilen und Großbronzen
als Altmaterial, die für eine Datierung in das 3.
Jahrhundert sprechen würden. Auch der numismatische Befund spricht für eine Zäsur bzw. ein
Schadensfeuer Anfang der 250er Jahre364. Das Ensemble ist jedenfalls zeitlich später anzusetzen, als
361
362
363
364
365
366
367
368
die von Jörg-Peter Niemeier und Hartmut Wolff in
die Zeit der Markomannenkriege datierte Verfüllung der in Niedernburg aufgedeckten Gräben365.
Die hier vorgelegten Funde helfen also nicht, die
dauerhafte Anwesenheit einer 1000 Mann starken cohors equitata in Batavis zu belegen oder
zu verwerfen. Ausgehend vom Neufund eines Militärdiploms aus Ruffenhofen, diskutierte Bernd
Steidl die Dislokation der besagten Bataverkohorte erneut366. Dabei kam er auch auf die Frage der
Stationierung in Batavis zu sprechen. Sein wichtigstes Argument ist vor allem der fehlende Platz
vor Ort, der für die Unterbringung einer milliaren,
teilberittenen Einheit notwendig gewesen wäre.
Lediglich eine Einheit in Numerusgröße fände in
Batavis Platz. Es könnte diese Truppe gewesen
sein, die ausgehend vom hier vorgestellten Material in Batavis zugegen und während der Mitte des
3. Jahrhunderts in ein mögliches Kampfereignis
verwickelt war.
Interessant ist, auch unter Hinzuziehung der Numismatik, die sich anschließende Frage nach der
Neuorganisation der Grenzzone in der zweiten
Hälfte des 3. Jahrhunderts. Aus diesem Zeitraum
stammen die frühen Zwiebelknopffibeln Keller/
Pröttel 1 A (Kat.Nr. 9–10). Vor allem unter Probus, ab 276, kommt es in Raetien damals zu größeren infrastrukturellen Maßnahmen367. Auch in
Batavis sind wieder funktionierende Strukturen
zu erwarten. Von diesen zeugen die genannten Fibeln, aber auch Riemenbeschläge des fortgeschrittenen 3. Jahrhunderts.
Bereits erwähnt wurde der Nachweis von diversem Altmaterial, Bronzeschrott, der zum Wiedereinschmelzen bestimmt war. Im Bereich von Niedernburg befand sich eine Altmetallwerkstatt368,
die nicht nur durch Fragmente von Großbronzen
und Paraderüstungsteilen repräsentiert wird, sondern durch diverse Reparaturbleche, Gefäßteile
und sogar Teile von Statuetten aus wohl privaten
Lararien. Hinzu kommen einschlägige Werkzeuge
wie die Spitzzange (Kat.Nr. 190) und der Spitzmeißel (Kat.Nr. 192). Alltägliches Handwerk und
Berufe illustrieren Funde von Netzsenkern, ver-
Fischer 1987a, 101–103; zum Ende des raetischen Limes vgl. Reuter 2007.
Vgl. Gschwind 2004, 185–187 mit dem Verweis auf Pfünz.
Steidl 2010, 88–91.
Vgl. den Beitrag von B. Ziegaus in diesem Band, Kapitel „Fundmünzen des 1. Jahrhunderts bis kurz nach der
Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr.“.
Niemeier/Wolff 2003, 40.
Steidl 2016, 153–166 v. a. 166.
Mackensen/Schimmer 2013, 401 mit Anm. 1707 (M. Mackensen).
Fischer 1988a, 164.
– 300 –
schiedenen Werkzeugen zur Holz- und Lederbearbeitung, Messern und Waagen sowie Schärfsteine
(Kat.Nr. 211–224).
Das Kleinfundspektrum von Passau-Niedernburg
gibt mit seinen 224 Objekten einen Einblick in
die Geschichte von Batavis von der Römerzeit bis
zum Ende der Spätantike. Schwerpunkte liegen
dabei vor allem in der ersten Hälfte und Mitte des
3. Jahrhunderts und schließlich im 4. Jahrhundert.
Wenige Stücke illustrieren frühere Zeitabschnitte
und könnten auch Altstücke sein. Wichtig sind einige Funde, für die eine Datierung ins 5. Jahrhundert wahrscheinlich ist.
KATALOG
Zu Kat.Nr. 76, 93, 103, 138, 157, 158, 164, 167 und
174 konnten weder Fundkomplex noch Inventarnummer ausfindig gemacht werden; es sind jedoch
Funde aus Niedernburg, da sie in den Ausstellungen im Römermuseum Kastell Boiotro zu Passau
bzw. in der Archäologischen Staatssammlung in
München und in älteren Publikationen als Niedernburger Funde geführt werden. – Metallanalysen liegen bis auf wenige Ausnahmen nicht
vor. Daher wird im gesamten Katalog der Begriff
Bronze für eine Buntmetalllegierung unbekannter
Zusammensetzung verwendet.
Im Katalogtext werden folgende Abkürzungen
verwendet:
ASM
B.
Brst.
Dm.
FK
H.
Inv.Nr.
L.
MP
Rs.
Vs.
*
Archäologische Staatssammlung München
(Aufbewahrungsort)
Breite
Bruchstück
Durchmesser
Fundkomplexnummer
Höhe
Inventarnummer der ASM
Länge
Museum Passau (Aufbewahrungsort)
Rückseite
Vorderseite
Fund nicht abgebildet
Metall: Gold, Silber, Bronze, Eisen, Blei
Fibeln
1. Kräftig profilierte Fibel. Bronze. Eingliedrig. L. 4,4
cm. FK 98148 (Inv.Nr. 1985,4583). MP.
2. Kniefibel mit peltaförmiger Kopfplatte. Bronze.
Zweigliedrig, Fuß abgebrochen, korrodiert, leicht deformiert. L. 2,5 cm, B. 2 cm. FK 90792. ASM.
3.* Kniefibel mit halbrunder Kopfplatte. Bronze. Punzdekor. Fuß fehlt. FK 96370. MP.
4. Pferdchenfibel. Bronze. B. 4,2 cm. FK 94444 (Inv.Nr.
1985,4584). ASM.
5. Scharnierarmfibel. Bronze. H. 1,9 cm, B. 0,5 cm. FK
96725. ASM.
6. Scharnierarmfibel. Bronze mit Weißmetallüberzug.
Runde Querarme, flacher Bügelknopf. Sieben Punzen
auf dem Bügel. Eiserne Nadel direkt am Ansatz abgebrochen. L. 3,6 cm. FK 121854 (Inv.Nr. 1985,4585). MP.
7. Scharnierarmfibel. Bronze. Vollplastischer Bügelknopf, rundliche Querarmknöpfe, rundlich-ovaler Bügelquerschnitt, runder Querarmquerschnitt. B. 3,1 cm.
FK 138588. ASM.
8. Zwiebelknopffibel Keller/Pröttel 1. Bronze. Nadel
leicht deformiert, seitlich abstehend. Rundliche, leicht
doppelkonische Knöpfe; Querarmquerschnitt achteckig. Geometrischer Fußdekor. L. 7,9 cm, B. 6,6 cm.
FK 98116 (Inv.Nr. 1985,4588). MP. Christlein 1982, 225
Abb. 7,1.
9. Zwiebelknopffibel Keller/Pröttel 1. Bronze. Geometrischer Fußdekor. L. 7,4 cm, B. 5 cm. FK 98513 (Inv.
Nr. 1985,4587). ASM. Christlein 1982, 225 Abb. 7,6; Fischer 1987a, 114 Abb. 53,1.
10. Zwiebelknopffibel Keller/Pröttel 3/4. Bronze. Zwiebelförmiger, leicht facettierter Querarmknopf, rechter
Querarm, Bügelknopf und Nadel fehlen, leicht deformiert. Stark korrodiert. Wohl Fußdekor mit Kerben
Keller/Pröttel 3/4 D. L. 5,2 cm. FK 121851 (Inv.Nr.
1985,4590). MP. Christlein 1982, 225 Abb. 7,11.
11. Zwiebelknopffibel Keller/Pröttel 3/4 D. Bronze.
Trapezförmige Kerben auf dem Fuß. Intakt. L. 6,6 cm;
B. 4,1 cm. FK 99918 (Inv.Nr. 1985,4586). ASM. Christlein 1982, 225 Abb. 7,4.
12. Fuß einer Zwiebelknopffibel Keller/Pröttel 3/4 D.
Bronze. Trapezförmige Kerben auf dem Fuß. L. 3,7 cm.
FK 99633. ASM. Christlein 1982, 225 Abb. 7,5.
13. Querarm einer Zwiebelknopffibel Keller/Pröttel 3/4
(B?). Bronze. Abgetreppt, sechsfach facettierter Knopf.
B. 2,5 cm. FK 121999. ASM.
14. Fuß und Bügelansatz einer Zwiebelknopffibel Keller/Pröttel 3/4 (B?). Bronze. L. 4,9 cm. FK 98703. ASM.
15. Brst. einer Zwiebelknopffibel, wohl Keller/Pröttel
3/4. Bronze. Linker Querarm, Bügelansatz und Bügelkopf. Zwiebelförmige Knöpfe. Hochtrapezförmiger Bügelquerschnitt. H. 2,6 cm. FK 138600 (Inv.Nr.
1985,4580). ASM.
16. Brst. einer Zwiebelknopffibel, wohl Keller/Pröttel
3/4. Bronze. Querarm vorhanden, Bügel fehlt, zwiebelförmige Knöpfe. B. 4,5 cm. FK 101723 (Inv.Nr.
1985,4591). ASM. Christlein 1982, 225 Abb. 7,3.
17. Querarm einer Zwiebelknopffibel, wohl Keller/Pröttel 3/4. Bronze. B. 2,6 cm. FK 101654. ASM. Christlein
1982, 225 Abb. 7,7.
18. Bügel einer Zwiebelknopffibel, wohl Keller/Pröttel 3/4. Bronze. L. 2,6 cm. Sehr stark korrodiert. FK
100675. ASM.
19.* Entfällt.
20. Armbrustfibel mit festem Nadelhalter. Eisen. Vier
Stellen am Bügel mit Kerbdekor. Dreiwindig, obere
Sehne. Von Fibel ausgehend zwei Windungen, dann
wie verknotet zur Nadel geführt. Kastenförmiger Nadelhalter. L. 7,7 cm. FK 90699 (Inv.Nr. 1985,4592).
ASM. Christlein 1982, 225 Abb. 7,2.
– 301 –
Haarnadeln
21. Große Haarnadel mit länglichem Öhr. Bronze.
Oberteil mit profiliertem Abschlussknopf und länglichem Öhr, darunter Ritzungen. Stark deformiert. H.
12,6 cm. FK 98102. ASM.
22. Große Haarnadel mit pinienzapfenförmigem (?)
Kopf. Bronze. Kopf mit Ritzdekor, rund im Querschnitt. Zuoberst ein Pinienzapfen (?), darunter Dekor
in Form von Ritzungen, der den Kopf leicht tordiert
abgesetzt erscheinen lässt. Umgebogen. H. 7 cm. FK
98556 (Inv.Nr. 1985,4604). MP.
23. Große Haarnadel mit schmalem, profiliertem Kopf.
Bronze. Abgesetzter, spitz zulaufender Kopf. Umgebogen. H. 7 cm. FK 94452 (Inv.Nr. 1985,4609). MP.
24. Brst. einer Haarnadel mit doppelkonischem Kopf. Silber. Kopf zwiebelförmig-doppelkonisch, leicht facettiert.
L. noch 1,7 cm. Spitze abgebrochen. FK 98532. ASM.
25. Polyederkopfnadel. Bronze. Polyeder verschliffen,
fast kugelförmig. Leicht deformiert. H. 5,2 cm. FK
113190 (Inv.Nr. 1985,4630). MP.
26. Polyederkopfnadel. Bronze. Ende abgebrochen. H.
5,1 cm. FK 96713 (Inv.Nr. 1986,4601). MP.
27. Axtnadel. Bronze. Runder Querschnitt, filigran.
Oberteil flach. Einkerbung am oberen Ende. H. 6,1 cm.
FK 112764 (Inv.Nr. 1985,4607). MP.
28. Hirtenstabnadel. Bronze. H. 9 cm. FK 112887 (Inv.
Nr. 1985,4608). ASM.
29. Brst. einer Hirtenstabnadel (?). Bronze. L. 4,8 cm.
FK 138604. ASM.
30. Brst. einer Hirtenstabnadel (?). Eisen. L. noch 5,2
cm. FK 112617. ASM.
31. Brst. einer Nadel. Bronze. L. noch 4,7 cm, Stärke
0,2 cm, rundstabig. FK 96682. ASM.
Armreife und Fingerringe
32. Brst. eines Armreifs. Bronze. Massive Ausführung,
rundstabig im Querschnitt, unten abgeflacht. Beißender
Tierkopf mit kleiner Platte abgesetzt, punzverziert. L.
3,8 cm. FK 98478 (Inv.Nr. 1985,4596). MP.
33. Armreif. Bronze. Flachrundstabiger Querschnitt.
Stark stilisierte beißende Tierkopfenden, angedeutet
durch Kerben und Punzen. Dm. 5,6 cm. FK 98031 (Inv.
Nr. 1985,4594). MP.
34. Brst. eines Armreifs. Bronze. Stilisierte Tierkopfenden. Ein Ende fehlt, stark deformiert (gegen die
Richtung umgebogen), L. 7,7 cm. Flacher bandförmiger
Querschnitt. FK 98615 (Inv.Nr. 1985,4595). ASM.
35. Brst. eines Armreifs. Bronze. Stilisierte Tierkopfenden, L. 3,9 cm. Ein Ende fehlt. FK 96795 (Inv.Nr.
1985,4597). ASM.
36. Brst. eines Armreifs. Bronze. Deformiert. L. 5,2
cm. FK 90351. ASM.
37. Brst. eines Armreifs. Bronze. Zwei tordierte Drähte.
L. 3,9 cm. FK 113243. ASM.
38. Brst. eines Armreifs. Bronze. L. 5,1 cm. FK 94897
(Inv.Nr. 1985,4598).
39. Fingerring. Bronze. Spiegelverkehrtes Christogramm, auf Glaseinlage graviert. Bandförmiger
Reifquerschnitt. Dm. 1,8/2 cm. FK 101553 (Inv.Nr.
1981,3194). MP (Kopie). Christlein 1980, 126 Abb. 99;
Fischer 1987a, 116 Abb. 54,5.
40. Brst. eines Fingerrings. Bronze. Filigran, bandförmiger Querschnitt. Ovale Platte mit Inschrift: ?TA? //
VOT. Aufgebogen. Dm. ca. 2,2 cm. FK 112859. ASM.
41. Fingerring, offen. Bronze. Rechteckige Platte, bandförmiger Querschnitt. Stark korrodiert, deformiert, Dekor nicht erkennbar. Dm. innen ca. 1,4 cm. FK 98690.
ASM.
42. Fingerring. Bronze. Zick-zack-Ritzdekor außen.
Stark deformiert (zusammengefaltet). Dm. 1,8 cm. FK
96683. ASM.
43. Fingerring. Bronze. Blech, durchgehend Ritzdekor
außen. Dm. 2,1 cm, Blech 0,1 cm. FK 101716. ASM.
44. Brst. eines Fingerrings. Bronze. Platte oval mit je
zwei Rundeln, gravierte Darstellung: Adler? B. Platte
1,1 cm. FK 113122. ASM.
45. Fingerring. Eisen. Flacher, bandförmiger Querschnitt. Einlage: Blei, darauf kreuzförmige Ritzung.
Dm. 1,8 cm. FK 101634 (Inv.Nr. 1985,4599). MP.
46. Fingerring. Eisen. Rundstabiger Querschnitt, Platte achterförmig. Einlage unklar. Dm. 1,8 cm. FK 94119
(Inv.Nr. 1985,4600). MP.
Kleine Ringe, Perlen, Verschlusshaken von Kleidung und Schmuck
47. Zwei kleine Ringe, offen. Bronze. Dm. 1 cm. FK
113161. ASM.
48. S-förmiger Schließhaken. Bronze. H. 1,6 cm. FK
101917. ASM.
49. S-förmiger Schließhaken mit eingerollten Enden.
Bronze. H. 2,6 cm. FK 101515. ASM.
50. Goldperle. Zusammengebogenes Blech mit bandförmigem Querschnitt. Dm. 0,5 cm. FK 98501. ASM.
51.* Band. Gold. L. noch 1,7 cm. Ein abgerundetes Ende
erhalten, eines abgebrochen, deformiert. FK 101833. ASM.
Medizinische und kosmetische Instrumente,
Toilettegerät, Nadeln außer Haarnadeln
52. Wundhaken. Bronze. Fein gearbeitet und profiliert.
H. 12,1 cm. FK 94248 (Inv.Nr. 1985,4605). MP.
53. Brst. einer Spatelsonde. Bronze. Ende abgebrochen,
dachförmiger Querschnitt am Spatelende. H. 10,4 cm.
FK 98543 (Inv.Nr. 1985,4680). MP.
54. Ohrlöffelchen. Bronze. Am Kopfende vier Wülste,
ein glatter Mittelteil, dann wiederum vier Wülste, dann
sich verjüngend und in Platte übergehend. Wenig abgebrochen. H. 10 cm. FK 112895 (Inv.Nr. 1985,4606). MP.
55. Ohrlöffelchen. Bronze. L. 7,4 cm, B. oben 0,02 cm.
Unten umgebogen. H. 6,2 cm. FK 101679. ASM.
56. Ohrlöffelchen. Bronze. H. 6,3 cm. FK 101548. ASM.
57. Ohrlöffelchen. Bronze. H. 5,6 cm, korrodiert, abgebrochen. FK 99335. ASM.
58. Ohrlöffelchen, Bronze. Klein, unten deformiert. H.
5 cm. FK 94420 (Inv.Nr. 1985,4602). MP.
59. Nagelreiniger. Bronze. Ende eingerollt, Spitze mit
V-förmigem Einschnitt und leicht eingebogen. H. 5,8
cm. FK 96716.
60. Brst. einer Spiegelscheibe. Bronze. Sehr glatt, Rand
nach außen hin flach abgearbeitet. Beschnitten und angeschmolzen. L. 3 cm. FK 92667. ASM.
61. Nähnadel. Bronze. Fein, rundstabig, längliches Öhr.
H. 6,5 cm. FK 98586 (Inv.Nr. 1985,4610). MP.
Gürtel-/Riemenbeschläge, Pferdegeschirr
62. Beschlag einer Gürtelschnalle mit durchbrochenem
Dekor. Silber. L. noch 2,7 cm. FK 142549. ASM.
– 302 –
63. Brst. einer Gürtelschnalle. Bronze. B. 2,5 cm. FK
112841. ASM.
64.* Brst. eines rechteckigen Gürtelschnallenbeschlags.
Bronze. L. noch 3 cm, B. noch 2,9 cm. FK 98577. ASM.
65. Brst. eines dreieckigen Gürtelschnallenbeschlags.
Bronze. L. 5 cm. Untere Hälfte fehlt. FK 98146. ASM.
66. Brst. einer Gürtel(?)schnalle. Bronze. Erhalten sind
der leicht nierenförmig eingesattelte Schnallenbügel
und Reste des Schnallenbeschlags, die um die Schnalle
gebogen sind. Stark korrodiert, fast weißlich angelaufen. Sehr filigrane Ausführung. H. 2,9 cm. FK 101662
(Inv.Nr. 1985,4628). MP. Christlein 1982, 225 Abb. 7,10.
67. Gürtelschnalle. Eisen. Rundlich bis oval. Dm. 5,5
cm mit Dorn. FK 92837. ASM.
68. Gürtelschnalle. Eisen. Oval, rautenförmiger Querschnitt. H. 6 cm. FK 92804. MP.
69. Gürtelbeschlag. Bronze. Krater mit Delphinen. Linker Delphin abgebrochen. Einfacher Nietstift, abgebrochen. B. 2,6 cm. FK 101534 (Inv.Nr. 1985,4651). MP.
70. Riemenzunge mit Kerbschnittdekor. Bronze. Zwei
begleitende Tiere am Rand. Vorder- und Rückseite kerbschnittdekoriert! H. 3,2 cm. FK 96716 (Inv.Nr.
1985,4658). MP. Christlein 1982, 225 Abb. 7,12.
71. Riemenversteifer. Bronze. L. 4,3 cm, B. max. 1 cm.
FK 113177. ASM.
72. Gürtelöse. Bronze. Rundlicher Abschluss, gezackt
mit umgebogenem Teil als Öse. H. 3 cm. FK 99359.
ASM.
73.* Beschlag mit Gürtelöse (?). Bronze. Rautenförmiges Blech mit Niet und Tier(?)kopfende, eine Seite leicht
aufgebogen. B. 2,5 cm, H. 2,7 cm. FK 90668. ASM.
74. Brst. eines durchbrochenen herzförmigen Balteusanhängers. Bronze. H. 3,5 cm, Stärke 0,2 cm. FK
98576. ASM.
75. Doppelpeltaförmiger Riemenbeschlag. Bronze.
Massiver Längsbalken mit zwei gegenständigen Pelten.
Unterseite mit durchbohrter Lasche, Oberseite mit nietknopfartiger Lasche. H. 3,8 cm. FK 94220. ASM.
76. Beschlag mit Trompetenornament. Bronze. B. 2,7
cm. Keine FK/Inv.Nr. MP.
77. Peltaförmiger Beschlag. Bronze. B. 4,3 cm; H. 2,9
cm, Stärke 0,2 cm. FK 121845. ASM.
78. Brst. eines Beschlages. Bronze. Zwei Nietlöcher
erhalten, Seiten abgeschrägt, Kerbdekor am Rand.
L. noch 2,7 cm, B. 1,7 cm, Stärke 0,25 cm. FK 98473.
ASM.
79. Vulvaförmiger Beschlag mit zwei massiven Nietknöpfen. Bronze. L. 2,7 cm, B. max. 1,6 cm. FK 112878.
ASM.
80. Runder Beschlag mit massivem Nietknopf. Bronze.
Dm. Kopf 1,65 cm, Niet 0,7 cm, H. 0,7 cm. FK 140823.
ASM.
81. Riemenanhänger mit Riemenhülse. Bronze. L. gesamt 7,6 cm. FK 113161. ASM.
82. Riemenanhänger. Bronze. Lanzettförmig, flach. H.
3,2 cm. FK 99907 (Inv.Nr. 1985,4645). MP.
83. Riemenhülse. Bronze. L. 4,1 cm, B. Band 0,6 cm.
FK 100703. ASM.
84. Riemenanhänger. Bronze. L. 2,4 cm, B. max. 1,6
cm. FK 101983. ASM.
85. Riemenendbeschlag. Bronze. Zwei Befestigungsstifte erhalten, L. 4,8 cm, B. 1 cm. Ende verjüngt, leicht
verbogen. FK 99570. ASM.
86. Blech, rundlich mit rundlicher Auspaarung. Mittig
runde Bohrung, konzentrische Ritzungen. B. 4,9 cm,
Durchbohrung: 0,4 cm, Bronze. FK 138611. ASM.
87. Unbestimmtes Objekt. Bronze. Untere, offene Enden beschädigt (gehackt?). Keine Nietöffnungen o. ä.
erkennbar. Kleiner, profilierter oberer Teil mit V-förmigem Einschnitt wirkt intakt. L. 4,2 cm, B. max. 1 cm.
FK 138601. ASM.
88.* Zwinge. Bronze. L. 3,2 cm, B. innen 0,9 cm. FK
101717. ASM.
89. Riemendurchzug. Bronze. Vier Öffnungen, rund.
Unterteil ausgerissen, leicht deformiert. Dm. 3,3 cm, H.
1 cm. FK 101755. ASM.
90. Riemendurchzug. Bronze. Vier Öffnungen, rundlicher Abschluss. H. 2,2 cm. FK 140847 (Inv.Nr. 1985,
4648). MP.
91. Trensenseitenteil. Bronze. Blech, quadratische
Öffnung in der Mitte. B. 6 cm. FK 141397 (Inv.Nr.
1985,4650). MP.
92. Trensenseitenteil. Bronze. Blech, quadratische
Öffnung in der Mitte. B. 6 cm. FK 112842 (Inv.Nr.
1985,4649). MP.
93. Trensenseitenteil. Bronze. Blech. Quadratische Öffnung in der Mitte. B. 6,2 cm. Ohne FK/Inv.Nr. MP.
Möbel- und Kästchenbeschläge, Schloss und
Schlüssel
94. Möbel-/Kästchenbeschlag. Bronze. Konkave Grundform, H. 2,6 cm, B. 2,5 cm. Bronzeniet abgebrochen. FK
113071. ASM.
95. Möbel-/Kästchenbeschlag. Bronze. Eiserner Niet
sehr stark korrodiert. H. noch 4,5 cm. FK 140882. ASM.
96. Möbel-/Kästchenbeschlag. Bronze. Konkave
Grundform, H. 1,8 cm, B. 2,2 cm. Eiserner Nagelrest
erhalten. FK 113033. ASM.
97. Möbel-/Kästchenbeschlag. Bronze. Konkave Grundform, H. 3,3 cm, B. max. 2,3 cm. Eiserner Niet (Dm. 0,6
cm) abgebrochen, angeschmolzen. FK 140832. ASM.
98. Kästchenbeschlagblech. Bronze. Rechteckig mit
Pressdekor, mittig ein Eisenniet erhalten. B. 6 cm. Stark
korrodiert. FK 121873. ASM.
99. Zwei Brst. eines Kästchenbeschlagblechs. Bronze. Rechteckig, Befestigungsniet mittig erhalten. 5,8 ×
noch 5,6 cm. Stark korrodiert. FK 140810. ASM.
100. Kästchenbeschlagblech. Bronze. Rechteckig, abgewinkelter Teil erhalten. Am Vorderteil fünf, am abgewinkelten zwei Nietlöcher erhalten. Gerader Teil B. 7
cm, H. 7,6 cm. FK 113094. MP.
101. Möbel-/Kästchenbeschlag. Bronze. Bandförmig.
B. 4,3 cm, H. 1,6 cm, Stärke 0,2 cm. FK 101854. ASM.
102. Zwei Beschlagbleche. Eisen. Erstes rechtwinklig
umgebogen (nur Ansatz erhalten), am anderen Ende
zwei Nietlöcher. B. 8,6 cm, H. 4,6 cm, Stärke 0,16 cm;
zweites wie zuvor, aber stärker fragmentiert und ohne
umgebogenen Teil. B. 8,4 cm, H. 3,8 cm, Stärke 0,18
cm. FK 113015. ASM.
103. Sog. Schildnagel. Bronze. Rundlicher Nagel mit flachem Stift mit Lochung. H. 2,4 cm. FK 121715 (?). MP.
104. Ziernagel. Bronze. Rundstabiger Querschnitt, runder Kopf. L. noch 1,5 cm, Dm. Kopf 0,6 cm, umgebogen. FK 94424. ASM.
105. Brst. eines Schlossriegels. Eisen mit Buntmetallüberzug. L. 7,4 cm. FK 98642. ASM.
– 303 –
106. Schlüssel mit peltaförmigem, durchbrochenem
Kopf mit Abschlussknopf. Bronze. Eiserner (Schloss-?)
Teil angerostet am Bart. H. 7,9 cm, FK 101889. ASM.
107. Schlüssel. Bronze. Kopf mit Fortsatz, verziert, aber
keine zoomorphe Verzierung erkennbar. Wohl Gussfehler am Bart. H. 7,7 cm. FK 101690 (Inv.Nr. 1985,4662).
MP.
108. Schlüssel. Bronze. Vs. 6 Kerben, Rs. X II X. Oben
ganz, nicht abgebrochen. H. 5,6 cm. FK 98077 (Inv.Nr.
1985,4631). MP.
109. Schlüssel. Bronze. L. 3,6 cm, vorne gelocht. Öse:
0,5 cm, H. 2,6 cm. FK 96390 (Inv.Nr. 1985,4641). ASM.
110. Schlüssel mit Fingerring, abgebrochen. Bronze.
Am oberen Ende kleine Öse. H. 4,6 cm. FK 96685 (Inv.
Nr. 1985,4593). MP.
111.* Hakenschlüssel, sehr stark korrodiert. Eisen. Ofl.
großflächig abgeplatzt. L. 13 cm. FK 98553. ASM.
112. Schiebeschlüssel. Eisen. Doppelt abgewinkelter
Bart. H. 10,3 cm. FK 100731. MP.
Tisch- und Küchengerät
113. Griff eines Klappbestecks mit Löwendarstellung.
Bronze. Zwei parallele Scharniere auf der Unterseite
und Befestigungslöcher, L. 7,8 cm, B. max. 2 cm, eiserne Scharnierachsen, Schlitz mit zwei Befestigungslöchern auf einer Seite. FK 140843, ASM.
Figürliche Bronzen, Gefäße, Halbfabrikate,
Reparaturen
114. Brst. einer Großbronze, leicht rundlich gebogen.
Bronze. Deutliche Gratbildung um die rechteckige Aussparung. Unterseite sehr grob und unbearbeitet. B. 8,8
cm, H. 6,5 cm, Stärke max. 0,6 cm. FK 112717. ASM.
115.* 1 kleines Brst. einer Großbronze? Bronze. Dekorreste (?) erkennbar. Beschnitten und deformiert. H. 4,6
cm, Stärke 0,16 cm. FK 99501. ASM.
116.* 1 kleines Brst. einer Großbronze? Bronze. H. 2,4
cm, Stärke 0,08 cm. FK 98737. ASM.
117.* 2 Brst. einer Großbronze (?). Zwei Originalkanten mit rechtem Winkel erhalten. Wellig, aber unklar,
ob Dekor oder nicht. H. max. 8,8 cm, eventuell H.
und B. erfasst, Stärke 0,1 cm. Korrodiert. FK 112605.
ASM.
118. Brst. einer Großbronze. Mitte aufgebogen und gebrochen. H. 6,4 cm, B. max. 3,7 cm, Stärke 0,3 cm. FK
96441. ASM.
119. Brst. einer Statuette. Bronze. Blütenkelchförmig,
oben offen. Abgebrochen, gehackt. H. 3,8 cm, B. 2,3
cm. FK 138636. ASM.
120. Brst. einer Statuettenbasis. Bronze. H. 4,3 cm, B.
max. 2,8 cm, Stärke max. 0,4 cm. FK 99341. ASM.
121. M-förmiges Band. Bronze. Rautenförmiger Querschnitt, beide Enden abgebrochen. H. 7,1 cm. FK 94424.
ASM.
122. Henkel. Bronze. Zur Hälfte erhalten, flachrechteckiger Querschnitt, evtl. stilisierte Schwanenköpfe am
umgebogenen Teil. L. 5 cm, B. max. 1,2 cm. FK 96832.
ASM.
123. Henkel einer Blechkanne. Bronze. Aufgewölbt,
flache Unterseite. H. 6 cm, Stärke 0,5 cm. FK 140939.
ASM.
124. Klappdeckel einer Blechkanne. Bronze. L. 4,2 cm.
FK 138603. ASM.
125. Gefäßstandring (?). Bronze. Dm. 4,2 cm. Angeschmolzen, stark korrodiert. FK 141371. ASM.
126. Brst. eines Rings. Bronze. Rundstabig. Dm. außen
3,6 cm. FK 98743. ASM.
127.* Ring. Bronze. Rundstabig, Dm. 2,5 cm. Sehr
stark korrodiert. FK 141371. ASM.
128.* Brst. eines Rings. Bronze. Dm. außen 4,5 cm,
Stärke ca. 0,7 cm. FK 121741. ASM.
129. Blechband. Bronze. Einmal gelocht am Ende, zum
Ring gebogen. B. außen 1,5 cm, Bandbreite 0,5 cm. FK
101770. ASM.
130.* Blechband. Bronze. Drei Nietlöcher. L. noch 8,8
cm, B. 1,5 cm. FK 141013. ASM.
131. Blechband. Bronze. Enden nicht erhalten, zu Ring
gebogen, Ritzdekor auf der Oberseite. Dm. 2 cm, Bronze. FK 98695. ASM.
132.* 2 Blechbänder. Bronze. Eines mit profilierter
Oberseite, eines gelocht. Deformiert. FK 99536. ASM.
133.* Blech. Bronze. Rechteckig mit Mittelniet. B. 1,3
cm, H. 1,6 cm. FK 96718. ASM.
134.* Rechteckiges Blech. Bronze. Zentral gelocht. L.
2,9 cm, Stärke 0,2 cm. FK 142506. ASM.
135. Blech. Bronze. Vierfach gefaltet, eine Lochung
und zwei Niete erkennbar. L. 4,4 cm, B. 1,9 cm (ehemals ca. 2,5-mal so groß). FK 121862. ASM.
136.* Blechfrgm. Bronze. 1,7 × 2 cm. Kanten abgebrochen. FK 101931. ASM.
137. Gusszapfen. Bronze. H. 1,8 cm. FK 101633. ASM.
Schreibgerät und Zubehör, Spiel
138. Stilus. Bronze. Runder Querschnitt, Spitze leicht
abgebrochen. Zwei Messing(?)bänder vor der Spitze. H.
11 cm. Keine FK/Inv.Nr. MP.
139. Stilus. Bronze. Runder Querschnitt, Spitze abgebrochen. Abgeflachtes, erweitertes Ende, abgesetzt,
Kerbdekor. H. 10,6 cm. FK 138587 (Inv.Nr. 1985,4611).
MP.
140. Stilus. Eisen. L. 15,8 cm. FK 90758. ASM.
141.* Stilusbrst. (?). Eisen. Trapezförmig erweitertes
Ende, Spitze abgebrochen. L. 8,6 cm. FK 99900. ASM.
142. Brst. eines Deckels einer blattförmigen Siegelkapsel. Bronze mit Emaildekor. L. 2,5 cm. FK 101650.
ASM.
143. Klapperblech. Bronze. Dm. 4,5 cm, Loch 0,3 cm,
Höhe 1 cm. FK 94445. ASM.
144. Glöckchen. Bronze. Dekor aus konzentrischen
Kreisen. H. 2,9 cm. FK 90786 (Inv.Nr. 1985,4669). MP.
Waffen und militärische Ausrüstung
145. Schnürhaken. Bronze. Ein Niet erhalten. H. 3,9
cm. FK 101871. ASM.
146. Brst. einer sogenannten Paraderüstung. Bronzeblech. Figürlicher gepresster Dekor: Vorne knieende Person, hinten behelmte Büste? Umgebogen bzw.
einmal umgeklappt. H. 6,8 cm, B. 6,3 cm. FK 101726.
ASM.
147. Brst. einer sogenannten Paraderüstung. Bronzeblech. Pressdekor: gefiederte Elemente, kreisrunde Motive. H. 3,3 cm, Stärke 0,06 cm. FK 142506. ASM.
148. Brst. einer sogenannten Paraderüstung. Bronzeblech. Beidseitiger Pressdekor (gefiederte Elemente?),
Niet mit konzentrischen Kreisen. H. 3,4 cm, B. 3,2 cm.
FK 113116 (Inv.Nr. 1985,4644). MP.
– 304 –
149. Zwei Brst. von sogenannten Paraderüstungen.
Bronzeblech. Angeschmolzen und deformiert, stark
korrodiert. L. max. 9,4 cm. FK 112670. ASM.
150.* Brst. einer sogenannten Paraderüstung (?). Bronzeblech. Eventuell mit Pressdekor. Stark lehmverkrustet
und korrodiert. L. 6,8 cm, B. max. 4,2 cm. FK 140878.
ASM.
151. Brst. einer Wangenklappe (?). Eisen. B. 8 cm. FK
142536. ASM.
152. Kegelförmiger Niet von einem Helm Typ Niederbieber. Bronze. H. 2,4 cm. FK 140851. ASM.
153. Herzförmiges/peltaförmiges Ortband. Bronze.
Mittelrippe. H. 5,6 cm, B. 4,6 cm. FK 121876. ASM.
154. Herzförmiges/peltaförmiges Ortband. Bronze.
Mittelrippe, hinterer Teil kaum erhalten. H. 4,7 cm, B.
4,4 cm. FK 96706 (Inv.Nr. 1985,4646). MP. Miks 2007,
858 Taf. 240,B. 221,4.
155. Ortband. Bronze. Halbrund gebogen. Zwei kleine Löcher im Verlauf. H. 5,4 cm, Stärke 0,15 cm. FK
140917. ASM.
156. Lanzenspitze. Eisen. Dreieckige Grundform,
Schlitztülle, rhombischer Querschnitt. H. 13,5 cm. FK
112865 (Inv.Nr. 1985,4694). MP.
157. Lanzenspitze. Eisen. Blattförmig, Schlitztülle,
rhombischer Querschnitt. H. 12,5 cm. Keine FK/Inv.Nr.
MP.
158. Lanzenspitze. Eisen. H. 15,5 cm. Keine FK/Inv.Nr.
Dauerausstellung ASM.
159. Dreiflügelige Pfeilspitze. Eisen. Leicht deformiert,
stark korrodiert, Widerhaken nicht erkennbar. H. 6,3
cm. FK 96744 (Inv.Nr. 1985,4663). MP. Zanier 1988, 16
Nr. 68.
160. Dreiflügelige Pfeilspitze. Eisen. H. 5,2 cm. FK
142507 (Inv.Nr. 1985,4693). Dauerausstellung ASM.
161. Dreiflügelige Pfeilspitze. Eisen. Kurzer Dorn. H.
3,8 cm. FK 113206 (Inv.Nr. 1985,4647). MP. Zanier
1988, 16 Nr. 68.
162. Pfeilspitze. Eisen. Blattförmig, Spitze abgebrochen. H. 10 cm. FK 101567. ASM.
163. Pfeilspitze. Eisen. H. 9,8 cm. FK 96391 (Inv.Nr.
1985,4692). Dauerausstellung ASM.
164. Pfeilspitze. Eisen. H. 11 cm. Keine FK/Inv.Nr.
Dauerausstellung ASM.
165. Geschossspitze. Eisen. Geschlitzte Tülle. H. 6,2
cm. FK 90388. ASM.
166. Lanzenschuh. Eisen. Geschlitzte Tülle. H. 7,6 cm.
FK 92811. ASM.
167. Signumspitze. Eisen. Rundlicher Mittelteil, bandförmiger Querschnitt, Schlitztülle. H. 12,5 cm. Keine
FK/Inv.Nr. MP.
168. Tribulus. Eisen. Rautenförmige Enden. H. 3,2 cm.
FK 113244. ASM. Flügel 2010, 146 Nr. 19.
Werkzeug
169. Waagenhaken. Bronze. Ende leicht ausgebogen.
mit Aufhängung. Umgeschlagener Bronzedraht als Öse
am Ende mit eingehängtem Befestigungsstift. H. 10,5
cm. FK 98542. ASM.
170. Gewicht einer Schnellwaage. Eisen mit Blei. 990 g.
Doppelkonische Form, Öse mit rechteckigem Querschnitt. H. 9,7 cm. FK 90358 (Inv.Nr. 1985,4691). MP.
171. Reb-/Erntemesser. Eisen. Spitze leicht abgebrochen. H. 10,5 cm. FK 99310. MP.
172. Großes Messer mit Griffblatt und geschwungener
Klinge. Eisen. L. 28,6 cm. FK 121739. ASM.
173. Messer mit lanzettförmiger Klinge. Eisen. L. 13,1
cm. FK 96366. ASM.
174. Messer mit geschwungener Klinge und abgeknicktem Rücken. Eisen. Griffangel abgebrochen, Teile restauriert. L. 16 cm. Keine FK/Inv.Nr. MP.
175. Messer mit geschwungener Klinge und abgeknicktem Rücken. Eisen. Griffangel leicht abgebrochen. L.
11,6 cm. FK 101750. ASM.
176. Brst. eines Messers mit langdreieckiger Klinge. Eisen. L. 15 cm. FK 121832. ASM.
177. Messer mit langdreieckiger Klinge. Eisen. L. 15,7
cm. FK 112712. ASM.
178. Brst. eines Messers mit langdreieckiger Klinge. Eisen. L. 10,4 cm. FK 90757. ASM.
179.* 1 Brst. eines Messers mit abgesetzter Griffangel.
Eisen. L. 14 cm. FK 121791. ASM.
180.* Messerklinge. Eisen. Griffangel abgebrochen. L.
9 cm. FK 94413. ASM.
181. Kleines Messer. Eisen. L. 9,2 cm. FK 101862.
ASM.
182. Löffelbohrer. Eisen. Ende leicht abgenutzt. L. 17
cm. FK 121856 (Inv.Nr. 1985,4661). MP.
183. Brst. eines Löffelbohrers (?). Eisen. L. 6,8 cm. FK
113295. ASM.
184. Brst. eines Löffelbohrers (?). Eisen. L. 10,8 cm. FK
100667. ASM.
185.* 1 Brst. eines Löffelbohrers (?). Eisen. L. 4,4 cm.
FK 112885. ASM.
186. Bauklammer. Eisen. L. 9,2 cm. FK 140916. ASM.
187. Zieheisen? Kästchengriff? Eisen. L. 5,7 cm. FK
112886. ASM.
188. Pfriem. Eisen. L. 10,4 cm. FK 112774. ASM.
189. Splint. Eisen. L. 6,2 cm, Dm. Kopf außen 1,8 cm,
B. 0,9 cm. FK 99543. ASM.
190. Kneifzange. Eisen. Intakt, relativ klein. L. 13,4
cm. FK 94113 (?). MP.
191. Brst. einer Bügelschere. Eisen. L. 13,5 cm. FK
90751. ASM.
192. Spitzmeißel. Eisen. L. 16,2 cm. FK 101939. ASM.
193. Locheisen. Eisen. L. 10,3 cm, „Schuh“: 5,4 cm,
Nagelschaft quadratisch 0,7 cm, Tränenbildung am oberen Ende des Schaftes. FK 96684. ASM.
194.* Brst. eines Werkzeugs (?). Eisen. Stark korrodiert. L. 11,6 cm. FK 94232. ASM.
195. Brst. eines Tiegels? Eisen. L. 8,7 cm. FK 121790.
ASM.
196. Splint (?). Eisen mit Bleikopf. L. 11 cm, B. max.
Kopf 3,5 cm, H. Kopf 3,6 cm, Schlitz 2,2 × max. 0,3
cm, 375,85 g. FK 90398. ASM.
197. Haken mit Beschlagplatte. Eisen. L. 4 cm, B. 2,2
cm, Öse oval 0,8 cm. FK 101691. ASM.
198.* Zwei Eisenfrgm., wohl zusammengehörig: Henkelattasche? Gesamtlänge ca. 9,5 cm. FK 142508. ASM.
199. Blech. Eisen. Gerundet, fragmentiert, B. 3,2 cm,
mittig Loch (genagelt = 0,6 cm). FK 96663. ASM.
200.* Stab. Eisen. Wohl rechteckiger Querschnitt, deformiert, vorne leicht spitz zulaufend. L. 25 cm. FK
100849. ASM.
201.* Dreikantiger Stab. Eisen. L. 9,8 cm. FK 113083.
ASM.
– 305 –
Metall: Blei
202. Plombe. Blei. Fadenlöcher bei 8 und 2 Uhr. H. 1,4
cm. FK 140929. ASM.
203. Plombe. Blei. Fadenlöcher bei 1 und 4 Uhr (dezentrierter Fadenverlauf). Rechteckiges Stempelfeld. H.
3,2 cm. FK 101913. ASM.
204. Plombe. Blei. Griffförmige Erweiterung an einem
Ende. Sehr tief eingedrückter Stempel, rechteckiges
Stempelfeld. Fadenlöcher bei 9 und 3 Uhr. H. 2,2 cm.
FK 90782. ASM.
205. Gerolltes Blech (Netzsenker). Blei. L. 1,3 cm. FK
113101. ASM.
206. Gerolltes Blech (Netzsenker). Blei. L. 4,8 cm. FK
140818. ASM.
207. Rundes Blech mit Ritzungen. Blei. Dm. 2,5 cm.
FK 96674. ASM.
Gagat
208. Brst. eines Armreifs. Gagat (?). Zwei Seiten glatt.
L. 5,2 cm. FK 112658 (1985,4639). MP.
Keramik/Ziegel
209. 3 anpassende, 2 zugehörige Brste. einer Statuette.
Pfeifenton. Töpfersignatur (PIST)ILLVS. Teilweise verbrannt. FK 140816; 113147; 92822; 121779. Lange 1990,
316 f. Abb. 2 Nr. 7. ASM.
210. Brst. eines Ziegels, als Schärfstein benutzt. B. 7,5
cm, L. 8 cm, Stärke max. 5,1 cm. FK 121742. ASM.
Stein
211. Brst. eines Schärfsteins, L. 5 cm, B. 2 cm. FK
121885. ASM.
212. Brst. eines Schärfsteins, L. 6,2 cm, B. max. 2,2
cm. FK 121830. ASM.
213. Schärfstein, L. 18,5 cm, B. 4,0 × 2,3 cm, schmales
Ende 2,8 x max. 3,2 cm. FK 140913. ASM.
214. Brst. eines Schärfsteins. L. 4,2 cm, B. 1,8 cm. FK
141012. ASM.
215. Brst. eines Schärfsteins, L. 5,5 cm, B. max. 1,6 cm.
FK 142528. ASM.
216. Schärfstein. L. 19,8 cm, breites Ende 3,8 × max. 3
cm, schmales Ende 3 × 2,7 cm. FK 121709. ASM.
217. Schärfstein. L. 4,5 cm. FK 121800. ASM.
218. Schärfstein. L. 3,4 cm. FK 113270. ASM.
219. Schärfstein. L. 6,1 cm, B. max. 2,6 cm. FK 142545.
ASM.
220. Schärfstein. L. 5,5 cm. FK 98605. ASM.
221. Schärfstein. L. 7 cm. FK 96418. ASM.
222. Schärfstein. L. 11,6 cm; B. 4 cm. FK 121653. ASM.
223. Schärfstein. L. 9,1 cm. FK 94454. ASM.
224. Zwei Brst. von Schärfsteinen. L. größeres Exemplar (abgebildet) 12 cm. FK 101886. ASM.
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– 318 –
Zagermann 2010
M. Zagermann, Der Münsterberg in Breisach III. Die römerzeitlichen Befunde und
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– 319 –
Abb. 2. 1–20 Fibeln. 1–5, 7–19 Bronze; 6 Bronze mit Weißmetallüberzug; 20 Eisen. M. 1 : 2.
– 320 –
Abb. 3. 21–31 Haarnadeln, 32–38 Armreife, 39–46 Fingerringe. 24 Silber; 21–23, 25–29, 31–44 Bronze; 30, 45, 46
Eisen. M. 1 : 2; 40 Ausschnitt M. 2 : 1.
– 321 –
Abb. 4. 47–50 Kleine Ringe, Perlen, Verschlusshaken, 52–61 medizinische und kosmetische Instrumente, Toilettegerät, Nadeln außer Haarnadeln; 62–75 Gürtel-/Riemenbeschläge, Pferdegeschirr. 50 Gold; 62 Silber; 47–49, 52–61,
63–66, 69–75 Bronze; 67, 68 Eisen. M. 1 : 2.
– 322 –
Abb. 5. 76–93 Gürtel-/Riemenbeschläge, Pferdegeschirr, 94–97 Möbel- und Kästchenbeschläge. 76–97 Bronze.
M. 1 : 2.
– 323 –
Abb. 6. 98–112 Möbel- und Kästchenbeschläge, Schloss und Schlüssel; 113 Klappbesteck. 98–101, 103, 104, 106–
110, 113 Bronze; 105 Eisen mit Buntmetallüberzug; 102, 112 Eisen. M. 1 : 2.
– 324 –
Abb. 7. 114–137 Figürliche Bronzen, Gefäße, Ringe und Bleche/Sonstiges; 138–144 Schreibgerät und Zubehör, Spiel.
114–139, 142–144 Bronze; 140 Eisen. M. 1 : 2.
– 325 –
Abb. 8. 145–158 Waffen und militärische Ausrüstung. 145–149, 152–155 Bronze; 151, 156–158 Eisen. M. 1 : 2.
– 326 –
Abb. 9. 159–168 Waffen und militärische Ausrüstung; 169, 170 Werkzeug. 169 Bronze; 159–168 Eisen; 170 Eisen mit
Blei. M. 1 : 2.
– 327 –
Abb. 10. 171–181 Werkzeug. Eisen. M. 1 : 2.
– 328 –
Abb. 11. 182–199 Werkzeug. 182–195, 197–199 Eisen; 196 Eisen mit Blei. M. 1 : 2.
– 329 –
Abb. 12. 202–207 Plomben, Bleche; 208 Armreif; 209 Statuette; 210 Schärfstein. 202–207 Blei; 208 Gagat; 209
Pfeifenton; 210 Ziegel. M. 1 : 2.
– 330 –
Abb. 13. 211–224 Schärfsteine; 211–224 Stein. M. 1 : 2.
– 331 –
– 332 –